Ö1: Geschichte einer Auslöschung
März 3rd, 2021 | Published in Geschichte & Gedenken, Interview, Radio & TV
Ein umfangreiches historisches Werk dokumentiert die Vergangenheit der Volksgruppe der Roma im Burgenland.
→Anhören (online bis 5.3.2021)
Ö1 Punkt eins | Gäste: Dr. Gerhard Baumgartner, Historiker, wissenschaftlicher Leiter des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstandes & Mirjam Karoly, Politologin, Roma-Aktivistin. Gestaltung und Moderation: Andreas Obrecht.
Vor 1938 lebten im Burgenland in 120 Siedlungen rund 8.000 Menschen der Volksgruppe der Roma. Schon kurz nach dem „Anschluss“ begann die Verfolgung durch das nationalsozialistische Regime, die schließlich zur systematischen Vernichtung in Arbeits- und Konzentrationslagern führte. Nach der Deportation wurden die meisten Roma-Siedlungen abgerissen oder niedergebrannt. Nicht einmal zehn Prozent der Roma überlebten die nationalsozialistische Tyrannei – als sie zurückkehrten standen sie vor den Trümmern ihrer eigenen Geschichte, die dem Vergessen preisgegeben war.
Erst 1993 erfolgte die offizielle Anerkennung der Roma als sechste österreichische Volksgruppe. 1995 erschütterte der bestialische, rassistische Mord des Bombenattentäters Franz Fuchs an vier Männern in Oberwart die Öffentlichkeit und führte zu einer verstärkten schrittweisen Aufarbeitung der Geschichte der Volksgruppe.
Nun haben die Historiker Gerhard Baumgartner und Herbert Brettl eine umfangreiche Dokumentation über die ehemals 120 Roma-Siedlungen im Burgenland vorgelegt. Read the rest of this entry »