Jugend & Bildung

Antiziganismus auf kommunaler Ebene

April 27th, 2024  |  Published in Dokumente & Berichte, Jugend & Bildung, Politik, Rassismus & Menschenrechte, Recht & Gericht

Broschüre: Institutioneller Antiziganismus auf kommunaler EbeneInstitutioneller Antiziganismus auf kommunaler Ebene – Ein­führung und Praxis­per­spek­ti­ven aus der Bil­dungs­ar­beit mit Be­hör­den­mit­ar­bei­ten­den

Eine Handreichung des Bildungsforums gegen Anti­zi­ga­nis­mus für Mul­tip­li­ka­tor*in­nen aus Ver­wal­tung, So­zia­ler Ar­beit und Bil­dungs­ar­beit, Berlin/Hei­del­berg 2023 (36 S.)

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Antiziganismus äußert sich nicht nur durch individuelle Einstellun­gen, Haltungen und daraus resul­tie­rende Handlun­gen. Rassismus gegen Sinti* und Roma* voll­zieht sich häufig auch auf der Ebene von gesell­schaft­lichen Institu­tionen und Orga­nisa­tionen, die mehr sind als die bloße Summe indivi­dueller Handlungen. Bei institu­tio­nel­len Formen des Anti­ziganis­mus kommen unter ande­rem Hand­lungs­routinen, Ver­fahrens­regelun­gen und Arbeits­kulturen zum Tragen, die zu einer Praxis der syste­mati­schen Ungleich­behand­lung von Sinti* und Roma* führen.

Die Existenz von institutionellem Antiziganismus bestätigte sich jüngst erneut durch den erst­mals ver­öffent­lich­ten Jahres­bericht der bun­des­weiten Melde- und Infor­mations­stelle Anti­ziganismus (MIA). Ein zentrales Er­gebnis des Berichts ist, „dass bei etwa einem Drittel der Fälle die Ver­ant­wort­li­chen für den Anti­ziganismus nicht als Privat­per­sonen handelten, sondern sich in einer bestimm­ten Rolle oder Funktion be­fanden – z.B. Poli­zist*in­nen, Sach­be­arbeiter*in­nen von Job­centern oder Jugend­ämtern, Personen in politi­schen Ämtern wie Bürger­meister*in­nen oder Mandats­trä­ger*in­nen“.

Mit der vorliegenden Handreichung, die in Zusammenarbeit des Bildungs­forums gegen Anti­ziganis­mus des Doku­menta­tions- und Kultur­zentrums Deutscher Sinti und Roma mit dem Forschungs­institut Gesell­schaft­licher Zu­sammen­halt und dem Zentrum für Anti­semitismus­forschung an der Tech­ni­schen Universität Berlin ent­standen ist, wird ein Schwer­punkt auf institu­tionellen Anti­ziganismus auf der kom­munalen Ebene gelegt. Die Broschüre der Autor*in­nen Tobias Neuburger, Georgi Ivanov und Sara Pasquali rich­tet sich ins­beson­dere an Multi­plika­tor*innen aus der Ver­waltung, der Sozialen Arbeit sowie dem Bereich Bildung. Read the rest of this entry »

Facts & Figures (508)

April 7th, 2024  |  Published in Facts & Figures, Jugend & Bildung

In den aktuellen Grundschul-Lehrplänen in Serbien kom­men Roma kein ein­zi­ges Mal vor, in den Schul­bü­chern höchs­tens als nu­me­ri­sche An­gabe.

(Quelle)

Jahrestagung des Forum4Burgenland

März 23rd, 2024  |  Published in Einrichtungen, Jugend & Bildung, Radijo/TV Erba

Radijo ErbaRadijo Erba & TV Erba

Tschibtscha | 22.3.2024 | 7:20 min

Durchgängiges Lernen der Volksgruppensprachen – Flogos­ke­re grup­nen­gere tschib­tscha min­dig te siklol

O Forum schtar Burgenland uso talalinipe Sikadipe schtar Burgen­land but tschib­tschen­gero vakeripe Tikne Martonate akartscha. Ando fokos le talali­ni­pestar terdschol ada bersch i tema le flogos­kere tschib­tschendar ando sikadipe ando Burgenland – usar i tscha­vengeri bar dschi usi matura. O talali­nipe kesdinel jeke pilot­projek­tiha la badar­kijatar Andrea Bicsar pedar „Natürlich mehrsprachig“ andi koja elementar­pedagogik. Paloda o nevo sikadipeskero projekto „mi4mi“la Karin Gregorichatar, Susanne Huber taj Elena Steiger angle­tertschar­do ulo. Jek inter­aktivi materi­jalen­gero workshop le khero­da­schenge angle tertschardo ulo. O ar kertscha le ada­bersches­kere talali­ni­pestar „Csörge“ le burgen­landi­tike ungrike kulta­rekere faraj­nistar, i flogos­keri kheli­peskeri grupn taj i Tamburizza le duj tschib­tschen­gere gim­nasiju­mistar Erba, telal o schero le magis­ter­kijen­dar Marianne Seper taj Stefanie Karall.

Das Forum4Burgenland ist ein Bildungsforum der Privaten Päda­go­gi­schen Hochschule Bur­gen­land (PPH Burgenland), der Bildungs­direk­tion Burgenland und der burgen­län­di­schen Volks­gruppen der Burgen­land­kroaten, Roma und Ungarn. Es wurde 2019 mit dem Ziel ge­gründet, die Volks­gruppen­sprachen in der öffent­lichen Wahr­nehmung sicht­barer zu machen, sie im Bildungs­bereich zu stärken bzw. die bereits be­ste­hende Zu­sammen­arbeit zu vertiefen und zu insti­tutio­na­li­sieren. Dabei werden Synergien u.a. für die Er­stellung von Schulbüchern, Unter­richts­behelfen und gemein­samen Publika­tionen sowie deren Evaluie­rungen in Forschungs­pro­jekten genutzt. Ebenso werden die Nutzung von Förderungen für ge­mein­same Projekte sowie die Ko­operation bei öffent­lichen Ver­anstaltun­gen inten­siviert. Bezug­nehmend auf die vier Sprachen des Burgen­landes wurde der Name „Forum4­Bur­gen­land“ für das Forum gewählt. Die Jahres­tagung 2024 fand am 21. März in Eisenstadt statt.

Bereits am 16. März 2024 lud die Private Pädagogische Hochschule Burgenland alle In­teres­sierten ein, sich über ihre Lehramts­studien zu infor­mieren. Die Be­su­cher:in­nen hatten die Gelegen­heit, sich aus erster Hand über Lehramts­studien, Anmelde­modali­täten und Berufs­möglich­keiten zu er­kundigen. Read the rest of this entry »

Roman-Unterricht bei Verein Roma-Service

Februar 23rd, 2024  |  Published in Jugend & Bildung, Radijo/TV Erba, Romani

Radijo ErbaRadijo Erba & TV Erba

Tschibtscha | 19.2.2024 | 4:54 min

Romani: Sikadipe ando kher le farajn Roma-Ser­vice­jistar

Kaj tena i Romani tschib armerel khetan butscha­linuipe le faraj­niha Roma Erba taj le institu­tiha la tschib­tschakera visen­schoftiha upri uni­vers­iteta Gereci 1993 jek projekto kodi­ficirung taj didak­tisirung la Romana tschib­tschar kesdim ulo. Sajt septem­beri 1999 o Romani-sikadipe UVÜ ando isch­koli tel likerdo ol. Le isch­kola­kere kes­dipeha 2023/24 „UVÜ – Romani“ ando kher le farajn Roma-Ser­vice­jistar sikado ol. Uso sikadipe 16 tschave use hi.

Um den drohenden Sprachtod abzuwenden, wurde in Zusam­men­­arbeit des „Vereins Roma Oberwart“ mit dem Institut für Sprach­wissen­schaft an der Univer­sität Graz 1993 ein Projekt gestartet und mit der Kodi­fizie­rung (Beschrei­bung und Ver­schrif­tlichung) und der didak­tischen Umsetzung (Vor­berei­tung von Unterrichts­mate­ria­lien) des Romani be­gonnen. Seit Sep­tember 1999 findet an der Volksschule Oberwart Roman-Sprach­unter­richt in Form von Un­ver­bindli­chen Übungen (UVÜ) statt. Mit dem Schuljahr 2023/24 findet die „Unv­erbind­liche Übung Romani“ in den Räum­lich­keiten des Vereins Roma-Ser­vice statt. 16 Kinder nehmen daran teil.

Roman ist als Sprache der burgenländischen Roma haupt­säch­lich im Burgenland ver­breitet und ein wichtiger Bestand­teil des Kultur- und Sprach­erbes der dortigen Roma. Read the rest of this entry »

„EduBox“ (Slowakei)

Februar 16th, 2024  |  Published in Einrichtungen, Jugend & Bildung

Projekt EduBox, Slowakei (Foto: EduBox)SozialMarie ist ein Preis für soziale Innovation. Viele der aus­ge­zeich­ne­ten Pro­jekte be­fas­sen sich mit Roma. Wir stel­len Ihnen eini­ge dieser Ini­tia­tiven vor:

2021 war das Projekt EduBox aus der Slowakei für die SozialMarie nominiert. EduBox unterhält ein Nachhilfezentrum und sorgt mit­hilfe Frei­williger aus einem Gym­nasium in Bratislava für Lern­hilfe, Betreu­ung und Freizeit­akti­vi­täten für Roma-Kinder. Das Projekt bringt dabei Gymnasial­schüler aus der Stadt und Roma-Kinder aus der klei­nen Ge­mein­de Lozorno zu­sammen.

Projektträger: The Path of the Youth (Cesta mladých)

Herausforderung: EduBox bekämpft die Ungleichheit in der Bildung durch gemein­schaft­liche Inter­ventio­nen zwi­schen Roma- und Nicht-Ro­ma-Ge­mein­schaften in der Slowakei. Nur 51 % der Roma-Kin­der setzen ihren Bildungsweg bis zur Sekundar­schule fort. Dies hat negative Auswirkungen auf ihr Leben und ihre Zukunfts­chancen. EduBox geht auch gegen Rassismus und Fremden­feind­lich­keit gegen­über der Roma-Min­der­heit vor.

Idee: EduBox gründete ein Nachhilfe­zentrum, um Roma-Ju­gend­li­che aus Lozorno und Gym­nasias­ten aus Bratislava zu­sammen­zu­bringen. Wir bieten Nachhilfe­unter­richt und außer­schuli­sche Akti­vitäten an und bereiten kleine Kinder auf den Kindergarten vor. Wir bauen Ver­trauen auf, indem wir Bezie­hungen zu Roma-Ge­mein­schaften auf­bauen.

Akteur*innen: Wir arbeiten mit Kindern aus der Roma-Ge­mein­schaft in Lozorno und Schülern des zwei­sprachi­gen „C.S. Lewis-Gym­na­si­ums“ in Bratislava. Die Schülerin­nen und Schüler des Gymna­siums unter­richten und betreuen Roma-Kinder und orga­nisieren Akti­vitäten. Zu den EduBox-Frei­willigen gehören auch Lehrer und Mitglieder der Roma-Ge­meinschaft in Lozorno. Die Gemeinde Lozorno leistet auch finan­zielle Unter­stützung für den Unterhalt des kom­mu­nalen Lern­zentrums.

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„From Us to You Extra“ (Ungarn, Slowakei)

Februar 12th, 2024  |  Published in Ehrungen & Nachrufe, Einrichtungen, Jugend & Bildung, Rassismus & Menschenrechte

From Us to You Extra (Foto: Tőlünk Nektek vis SozialMarie)SozialMarie ist ein Preis für soziale Innovation. Viele der aus­ge­zeich­ne­ten Pro­jekte be­fas­sen sich mit Roma. Wir stel­len Ihnen eini­ge dieser Ini­tia­tiven vor:

Eines der für die SozialMarie 2021 nominierten Projekte ist „From Us to You Extra“ („Tőlünk Nektek Extra“) aus Ungarn, das auch in der Region Bratislava in der Slowakei imple­men­tiert wurde. Das Pro­gramm ver­folgt einen Peer-to-Peer-An­satz für Jugend­liche, die selbst ge­stärkt werden, indem sie an­deren benach­teilig­ten Gemein­schaften helfen.

Projektträger: Élményakadémia Közhasznú Egyesület (Academy of Experience Pub­lic Be­ne­fit As­so­ci­ation)

Herausforderung: Soziale Ausgrenzung, schlechte Lebens­bedin­gungen und be­grenzte Chancen machen be­nach­teiligte Jugend­liche anfällig für Bildungs­lücken. Die Aus­grenzung, Segre­gation, Margi­na­li­sie­rung und Dis­krimi­nie­rung, mit denen diese Jugend­lichen kon­fron­tiert sind, bringen sie in die Gefahr von Krimi­nalität und schweren Ab­hän­gig­keiten.

Idee: „From Us to You Extra“ („Tőlünk Nektek Extra“) ist ein erfah­rungs­basie­rter und Peer-to-Peer-Lern­pro­zess, der über mehre­re On­line-Mo­dule orga­nisiert wird. Benach­tei­ligte Jugend­liche üben berufliche und lebens­prak­tische Fähig­keiten, indem sie anderen be­nach­teilig­ten Gemein­schaften helfen. Das Programm be­wahrt sie vor Schul­abbrü­chen und anderen lebens­ver­ändern­den Ent­schei­dungen.

Akteur*innen: Wir arbeiten mit benach­teilig­ten Jugend­lichen im Alter von 12 bis 30 Jahren aus Ungarn, der Slowakei, Rumänien und Schweden. Diese jungen Men­schen leben in Heimen, in extremer Armut oder gehören zu Roma-Ge­mein­schaf­ten. Be­nach­tei­lig­te, trau­ma­ti­sierte Jugend­liche werden von Gleich­altrigen mit ähn­lichem Hinter­grund an­ge­sprochen und nicht von er­wach­senen Experten.

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„Schritt für Schritt“ (Slowakei, 2021)

Februar 8th, 2024  |  Published in Einrichtungen, Jugend & Bildung

eduRoma: ausgezeichnetes Bildungspojekt in der Slowakei (Foto: eduRoma)SozialMarie ist ein Preis für soziale Innovation. Viele der aus­ge­zeich­ne­ten Pro­jekte be­fas­sen sich mit Roma. Wir stel­len Ihnen eini­ge dieser Ini­tia­tiven vor:

Das Siegerprojekt „Schritt für Schritt“ („O krok pokrok“) bot benach­tei­lig­ten Ro­ma-Schü­lerin­nen und -Schü­lern in merheren Gemeinden in der Region Prešov/Slo­wa­kei wäh­rend der Pan­demie Nach­hilfe und Men­toring an, um den Kontakt zur Schule und zum Unter­richt auf­recht­zu­er­hal­ten. Das Pro­jekt wurde 2021 aus­ge­zeichnet.

Projektträger: eduRoma – Roma Education Project

Projektpräsentation 2021:
Herausforderung:
„Schritt für Schritt“ („O krok pokrok“) ist ein Kultur- und Bildungs­pro­gramm, das von Roma und Pro-Ro­ma-Ak­ti­vis­ten von eduRoma während der CO­VID-19-Pan­de­mie ge­gründet wurde. Laut der edu­Roma-Um­frage „How to stay close at dis­tance“ nahmen bis zu 70 % der Roma-Schü­lerin­nen und -Schüler nicht an On­line-Fern­kur­sen teil, und 60 % hatten wäh­rend der Pandemie keinen Kontakt zu ihren Lehr­personen.

Idee: „Schritt für Schritt“ bietet Nachhilfe und Mento­ring für Roma-Kin­der an, um ihren lang­fristigen Bildungs­erfolg wäh­rend der Pandemie zu gewähr­leisten. „Schritt für Schritt“ bietet Schu­lungen für Lehrer und Sozial­arbeiter an. Wir teilen unsere Er­fahrun­gen mit staat­lichen Institu­tio­nen, um gesetz­liche und syste­mati­sche Maß­nahmen zu ver­bessern.

Akteur*innen: Wir unterstützen 80 Schüler*innen aus Roma-Ge­mein­schaf­ten im Alter von 6 bis 16 Jahren. 12 Mentor*in­nen betreuen und fördern diese jungen Schüler*in­nen. Auch Lehr­personen und die Eltern der Kinder werden in das Programm ein­bezogen. Außer­dem infor­mieren wir die Öffent­lichkeit über die Un­gleich­heiten, von denen die Roma-Ge­mein­schaft be­troffen ist, indem wir in den Medien über das Projekt berich­ten. Read the rest of this entry »

„Inclusive Kindergartens“ (Budapest)

Januar 19th, 2024  |  Published in Ehrungen & Nachrufe, Einrichtungen, Jugend & Bildung, Rassismus & Menschenrechte

Sozialmarie: Inclusive Kindergartens (Foto: Rosa Parks Alapítvány)SozialMarie ist ein Preis für soziale Innovation. Viele der aus­ge­zeich­ne­ten Pro­jekte be­fas­sen sich mit Roma. Wir stel­len Ihnen eini­ge dieser Ini­tia­tiven vor:

Eines der Siegerprojekte der SozialMarie 2022 ist das unga­rische in­tegra­tive Bil­dungs­pro­gramm „In­clu­sive Kin­der­gar­tens“ („Befogadó óvodák“), das Roma- und Mig­ran­ten­kin­der im 8. Bezirk in Budapest un­ter­stützt und der Segre­ga­tion in den Kinder­gär­ten des Be­zirks ent­ge­gen­wirkt.

Projektträger: Rosa Parks Alapítvány (Rosa Parks Foundation)

Herausforderung: Die Diskriminierung der Roma-Ge­mein­schaft hat in Ungarn seit dem Amts­antritt der der­zeiti­gen Regie­rung im Jahr 2010 zu­ge­nommen. Die Reformen der öffent­lichen Bildungs­gesetz­gebung dieser Regie­rung haben die Mar­gina­lisie­rung und Segre­gation von Roma-Kin­dern in öffent­lichen Schulen weiter ver­stärkt. Wir arbeiten mit öffent­lichen Kinder­gärten zu­sammen, um integra­tive Bildungs­pro­gramme zu ent­wickeln und Roma- und Migran­ten­kinder sowie deren Eltern zu unter­stützen.

Idee: In Zusammenarbeit mit NGOs und der Stadt­verwaltung ent­wickelt „Inclu­sive Kinder­gartens“ („Befogadó óvodák“) nach­haltige Integra­tions­modelle und ein integra­tives Kinder­garten­system im achten Bezirk von Budapest. Das Projekt bietet nicht nur Unter­stützung für margi­nali­sierte Gemein­schaften an, son­dern orga­nisiert und imple­men­tiert auch insti­tu­tio­nelle Diver­sitäts- und Gleich­stellungs­pläne in allen öffent­lichen Kinder­gärten im 8. Bezirk.

Akteur*innen: „Inclusive Kindergartens“ arbeitet mit Kindern, die öffent­liche Kinder­gärten besu­chen, ihren Lehrern und Familien zu­sam­men. Wir ver­anstalten regel­mäßig Foren für Eltern. Die Ro­sa-Parks-Stif­tung ko­ordi­niert das Programm auch mit der Bezirks­ver­waltung. Eine Roma-So­zial­arbei­terin unter­stützt die Kinder und bezieht die Eltern in das Pro­gramm ein.

Wirkung: Die Neueinteilung des 8. Bezirks hat sicher­ge­stellt, dass be­nach­teilig­ter Kinder und Familien, die in diesem Viertel leben und öffent­liche Schulen besuchen, gleich­mäßig ver­treten sind. Ein segre­gierter Kinder­garten wird nach dem nächs­ten Schuljahr ge­schlossen. In allen Kinder­gärten des 8. Bezirks wurden Teams für integra­tive Ent­wicklung ein­ge­richtet. Read the rest of this entry »

„Childhood to Children“ (Slowakei)

Januar 13th, 2024  |  Published in Ehrungen & Nachrufe, Einrichtungen, Jugend & Bildung

Nominiert für die Sozialmarie 2023: Childhood to Children (Detstvo Deťom), Slowakei (Foto: Detstvo Deťom)SozialMarie ist ein Preis für soziale Innovation. Viele der aus­ge­zeich­ne­ten Pro­jekte be­fas­sen sich mit Roma. Wir stel­len Ihnen eini­ge dieser Ini­tia­tiven vor:

Das Projekt „Detstvo deťom“ („Childhood to Children“) war 2023 für die SozialMarie no­mi­niert. Das Pro­jekt aus der Slowakei stellt die Früh­betreu­ung be­nach­tei­lig­ter und von Armut be­trof­fe­ner Kinder in den Mittel­punkt. Dabei wird ein beson­deres Augen­merk auf die Be­treu­ung in den Familien ge­legt. Frauen aus der Roma-Ge­meinden werden aus­ge­bildet, sie über­nehmen die För­derung und früh­kind­liche Betreu­ung im häus­li­chen Umfeld.

Projektträger: Občianske združenie Detstvo deťom (Civic As­socia­tion Child­hood to Children), Košice

Herausforderung: Das Projekt „Childhood to Children“ („Detstvo deťom“) unter­sucht alle mög­lichen Optionen für eine qua­litativ hoch­wertige Früh­betreu­ung für so viele Kinder wie möglich. Es kon­zentriert sich auf die Kinder, die auf­grund ihres Lern­umfelds und ver­erbter Armut am stärks­ten von Ent­wick­lungs­proble­men be­droht sind.

Idee: Mit dem Projekt soll eine Verlagerung der früh­kindli­chen Be­treu­ungs­aktivi­täten in das häusliche Umfeld initiiert werden. Außer­dem bezieht „Child­hood to Children“ erfah­rene Frauen aktiv in die Arbeit mit Familien in Armut ein. Diese Mütter werden direkt aus der Ge­meinde rekrutiert, verfügen über Kom­petenzen im Bereich der Früh­förderung durch die Teil­nahme an Fort­bildungen, die im Rahmen des Projekts an­ge­boten werden, und sind so in der Lage, die er­worbenen Kennt­nisse und Fähig­keiten an junge Mütter weiter­zu­geben.

Akteur*innen: Die Zielgruppen sind: Kinder (bis zum Vorschul­alter), die in Spiel­aktivi­täten und Vorschul­vor­berei­tung ein­bezogen werden; jüngere Schulkinder, die durch kreative Akti­vitäten und Lesen auf die Schule vor­bereitet werden; heran­wachsende Mädchen und junge Mütter, die in ver­ant­wortungs­vollem Umgang mit Mutter­schaft geschult werden; er­fahrene Mütter, die das Projekt vor Ort unter­stützen; Familien in Ge­nera­tionen­armut, für die das Projekt sen­si­bi­lisie­ren will.

Wirkung: Die Hauptwirkung des Projekts besteht darin, die positiven Ver­änderun­gen der frühk­indlichen Betreuung in den Familien zu ver­stärken. Darüber hinaus soll es die Ent­wick­lungs­fort­schritte der Kinder, die schulischen Leis­tungen, das Selbst­wert­gefühl der Frauen, die elterliche Kom­petenz, die Zeit, die den Kindern ge­widmet wird, sowie das Selbst­vertrauen und den Stolz auf die Leis­tungen der Kinder ver­bessern. Read the rest of this entry »

„Invisible Study Hall“ (Ungarn)

Januar 4th, 2024  |  Published in Ehrungen & Nachrufe, Einrichtungen, Jugend & Bildung, Rassismus & Menschenrechte

SozialMarie 2023: Invisible Study Hall (Ungarn) (Foto: via SozialMarie)SozialMarie ist ein Preis für soziale Innovation. Viele der aus­ge­zeich­ne­ten Pro­jekte be­fas­sen sich mit Roma. Wir stel­len Ihnen eini­ge dieser Ini­tia­tiven vor:

Für die SozialMarie 2023 nominiert war auch das Pro­jekt In­visible Study Hall (Láthatatlan Tanoda) aus Budapest, das außer­schu­li­sche Bildungs­an­ge­bote für mar­gina­li­sier­ten Roma-Kinder im Alter von 5 bis 18 Jah­ren zur Ver­fü­gung stellt.

Projektträger: Rosa Parks Alapítvány (Rosa Parks Foun­dation)

Herausforderung: In Ungarn wächst die Bildungs­kluft zwischen Regel­schul­kindern und margi­na­li­sier­ten Kindern (vor allem Roma), die das der­zeitige Schulsystem und die sozialen Unter­stützungs­systeme nicht auf­fangen können. Roma-Kinder sind nicht nur mit den Nachteilen der Armut kon­fron­tiert, sondern auch mit rassisti­schen Vor­urteilen, die zu schuli­scher Segregation führen.

Idee: Das Projekt „Invisible Study Hall“ bietet marginali­sierten Roma-Kin­dern im Alter von 5 bis 18 Jahren außer­schulische Bildungs­an­ge­bote. Der Schwer­punkt liegt auf der Ent­wicklung indivi­dueller Fähig­keiten, Mentoring, Grup­pen­akti­vitä­ten zur Ent­wicklung sozialer Fähig­keiten und Freizeit­akti­vitäten. Es wird ein ganz­heit­licher Ansatz verfolgt, der zahl­reiche Frei­willige ein­bezieht, Partner­schaften mit Eltern ent­wickelt und Familien in Krisen­situa­tio­nen hilft.

Akteur*innen: Zwei Vollzeit- und zwei Teilzeit-So­zial­ar­bei­ter*in­nen ko­ordi­nieren die Projekt­akti­vitäten, halten den Kontakt zu den Eltern und unter­stützen das Wohl­er­gehen der Familien. Diese Mit­arbei­ter*in­nen leiten auch 41 Frei­willige (aus allen Lebens­berei­chen). Das Projekt umfasst derzeit 78 Kinder sowie Mit­arbeiter, Freiwillige und Eltern, die alle eine Gemein­schaft bilden und part­ner­schaft­lich zu­sammen­arbeiten.

Wirkung: Die Kinder, die vor neun Jahren im Kindergarten in das Programm auf­ge­nommen wurden, haben ihre Ausbildung bis zur weiter­füh­ren­den Schule fort­gesetzt. Das Projekt hat in ähn­licher Weise bei Wohnungs- und Ein­kommens­krisen geholfen und unter­stützt jedes Jahr die Einschulung von 5 bis 8 Kindern in nicht segre­gier­ten Schulen. Read the rest of this entry »