Oktober 19th, 2024 |
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Film & Theater, Rassismus & Menschenrechte, Veranstaltungen & Ausstellungen
8. Internationales Roma-Filmfestival
Berlin, 21. bis 27. Oktober 2024
Im Jahr 2024 reagiert AKE DIKHEA? auf die aktuellen Gefahren für die Demokratie: den Wahlerfolg von rechtsradikalen Parteien in fast allen europäischen Ländern, die gesellschaftliche Spaltung, die wachsende Zustimmung für menschenfeindliche Bewegungen. Wir nehmen die aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen aus der Perspektive der marginalisierten Gruppen und vor allem ihre Beiträge zur freien und gerechten Gesellschaft unter die Lupe. Denn es sind Gruppen wie Sinti* und Roma*, die durch antidemokratische Tendenzen am meisten betroffen sind – und die zugleich seit vielen Jahren und aus einer intersektionalen Perspektive auf vorderster Front gegen Unterdrücken kämpfen, sei es gegen die weiße Vorherrschaft der Dominanzgesellschaft, gegen ausbeuterische Mechanismen des Kapitalismus oder gegen patriarchale Denkmuster in eigenen Familien.
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Oktober 15th, 2024 |
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Frauenrechte, Literatur & Bücher, Radio, Podcast & TV, Rassismus & Menschenrechte
Alice Hasters: Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen (aber wissen sollten)
Wer Rassismus bekämpfen will, muss Veränderung befürworten – und die fängt bei einem selbst an. „Darf ich mal deine Haare anfassen?“, „Kannst du Sonnenbrand bekommen?“, „Wo kommst du her?“ Wer solche Fragen stellt, meint es meist nicht böse. Aber dennoch: Sie sind rassistisch. Warum, das wollen weiße Menschen oft nicht hören. Alice Hasters erklärt es trotzdem. Eindringlich und geduldig beschreibt sie, wie Rassismus ihren Alltag als Schwarze Frau in Deutschland prägt. Dabei wird klar: Rassismus ist nicht nur ein Problem am rechten Rand der Gesellschaft. Und sich mit dem eigenen Rassismus zu konfrontieren, ist im ersten Moment schmerzhaft, aber der einzige Weg, ihn zu überwinden.
(Text: Verlagsinfo Hanser)
Oktober 11th, 2024 |
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Radio, Podcast & TV, Rassismus & Menschenrechte, Recht & Gericht, Wissenschaft
Studie über „Clan“-Dokus: Wie „Spiegel TV“ rassistische Vorurteile schürt
Für den Band „Kritische Analysen zur sogenannten ‘Clankriminalität’“. Phänomenologische Betrachtungen und Konstitution eines sozialen Problems“ hat Fabian Goldmann alle Beiträge ausgewertet, die zwischen 2014 und 2023 bei „Spiegel TV“ liefen. Durchschnittlich waren „Clans“ alle drei Monate Thema: 42 Beiträge handelten ausschließlich oder überwiegend von ihnen. In 29 Fällen ging es um um arabische Großfamilien. Roma-Familien standen in zwölf Beiträgen im Fokus.
→Der Autor schildert die Ergebnisse seiner Auswertung in einem Gastartikel auf uebermedien.de.
Eine längere Fassung des Beitrags ist im Sammelband „Kritische Analysen zur sogenannten ‚Clankriminalität‘“ erschienen.
(Text: uebermedien.de)
Anm. der dROMa-Red.: Anders als in Deutschland ist „Clankriminalität“ in Österreich kein Thema. Laut dem Generaldirektor für öffentliche Sicherheit Franz Ruf gibt es diese hierzulande schlichtweg nicht, auch nicht in Wien: „Diese Stufe haben wir nicht erreicht.“ Auch bestehen derzeit keine Anhaltspunkte für organisierte Kriminalität. (→Quelle)
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Oktober 8th, 2024 |
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Geschichte & Gedenken, Radio, Podcast & TV, Rassismus & Menschenrechte, Wissenschaft
Zwischenfälle. Hörgeschichte auf Radio Z
→zur Sendung (25:22 min) [April 2024]
Die selbsternannte Rasseforscherin Eva Justin wurde für ihren Beitrag zum Völkermord an Roma und Sinti durch sogenannte Rassegutachten niemals verurteilt.
An 20.000 Angehörigen der Sinti und Roma wurden während des Nationalsozialismus auf verbrecherische Weise sogenannte Rasseuntersuchungen durchgeführt. Maßgeblich beteiligt waren zwei Personen: Robert Ritter, Psychiater und – in der Sprache der Rassisten – „Zigeunerforscher“. Und einen großen Teil dieser Untersuchungen übernahm die „Rasseforscherin“ Eva Justin. Sie trat unter anderem vehement für Zwangssterilisierungen ein. Diese Untersuchungen bildeten die Grundlage für Zwangsmaßnahmen gegen Roma und Sinti – bis hin zur Deportation in das sogenannte „Zigeunerlager” Auschwitz-Birkenau.
Für ihren Beitrag am Porajmos, dem Völkermord an Roma und Sinti, wurden Ritter und Justin niemals verurteilt. Nach dem Krieg wurden sie vom Stadtgesundheitsamt Frankfurt in leitender Funktion beschäftigt, Ritter sogar als Obermedizinalrat. Read the rest of this entry »
Oktober 5th, 2024 |
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Jugend & Bildung, Rassismus & Menschenrechte
Sonderklassen für Roma-Kinder an tschechischen Schulen: Bildungsminister will vor Ort intervenieren
Zum wiederholten Mal steht Tschechien bei der Europäischen Kommission in der Kritik wegen der Ungleichbehandlung von Kindern der Roma-Minderheit in Schulen. Am Donnerstag hat Brüssel erneut dazu aufgerufen, diese Praxis zu beenden. Roma-Kinder sind in zahlreichen tschechischen Schulen weiterhin in Klassen untergebracht, die sie von der Mehrheit trennen. Und sie gehen auch unverhältnismäßig häufig in Spezialschulen für Kinder mit geistigen oder körperlichen Behinderungen. [...] Damit verstößt Tschechien gegen die EU-Richtlinie zur „Anwendung des Gleichbehandlungsgrundsatzes ohne Unterschied der Rasse oder der ethnischen Herkunft“ aus dem Jahr 2000. Mehrfach ist die Regierung in Prag seit Mitte der Nuller Jahre bereits von Brüssel deswegen gerügt worden.
Das tschechische Bildungsministerium hat im März dieses Jahres eine Studie dazu erstellen lassen. [...] Demnach sind Roma-Kinder mit 22 Prozent in Spezialklassen gängiger Schulen vertreten und mit 15 Prozent in Spezialschulen. Dabei machen sie nur rund drei Prozent der Kinder hierzulande aus. [...]
Lesen Sie den hier nur in kleinen Auszügen wiedergegebenen Artikel in voller Länge auf radio.cz.
(Text: Radio.cz, 4.10.2024)
September 30th, 2024 |
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Rassismus & Menschenrechte
Vandalismus auf dem Darmstädter Waldfriedhof. Antiziganistisches Tatmotiv „sehr wahrscheinlich“
Zwischen dem 22. und dem 23. September 2024 wurden Gräber, in denen Darmstädter Sinti und Reisende bestattet sind, von Unbekannten zerstört. Dem Verband Deutscher Sinti und Roma – Landesverband Hessen sind acht verwüstete Grabstellen bekannt, darunter Gräber von Überlebenden des Völkermords und deren Nachfahren. Der Vandalismus war weitreichend: Grablichter wurden zerstört, Blumenschmuck wurde auseinandergerissen, es wurde auf Blumen herumgetrampelt, Grabschmuck wie Engel oder Vasen wurden auseinandergebrochen und in einem Fall ein Gartenschlauch zerschnitten.
Merano Bamberger, ein Enkel von Bestatteten, die den Völkermord überlebt haben, beschreibt seine Reaktion und die Reaktionen weiterer Angehöriger: „Für uns Angehörige sind diese Grabschändungen nur schwer zu ertragen. Wir sind in großer Trauer über diese Schädigungen der Gräber. Dieser Angriff auf die Totenruhe ist für uns sehr schwerwiegend. Da dieser Vorfall von Vandalismus nicht der erste Vorfall ist, fordern wir als Angehörige und Nutzungsberechtigten eine Videoüberwachung der Grabstellen.“
Rinaldo Strauß, stellvertretender Geschäftsführer des hessischen Landesverbandes Deutscher Sinti und Roma bilanziert: „Bislang ist nicht geklärt, ob dieser Vandalismus antiziganistisch begründet ist. Wir halten dies jedoch für sehr wahrscheinlich, denn es wurden ausschließlich Grabstellen von Sinti oder Reisenden, die teilweise öffentlich bekannt sind, beschädigt und geschändet. Die Verrohung unserer Gesellschaft macht selbst vor der Totenruhe nicht halt.“
Nach weiterer Prüfung wird die Melde- und Informationsstelle Antiziganismus Hessen (MIA Hessen), ein Projekt des hessischen Landesverbandes Deutscher Sinti und Roma, diesen Vorfall als antiziganistischen Fall aufnehmen. MIA Hessen ordnet Vandalismus von Gräbern, in denen Überlebende des Nationalsozialismus bestattet sind als NS-bezogenen Antiziganismus ein. Read the rest of this entry »
September 24th, 2024 |
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Interview, Radio, Podcast & TV, Rassismus & Menschenrechte, Wissenschaft
detektor.fm/brand eins Podcast, 6.9.2024, 21:30 min
Ulrich Wagner ist Sozialpsychologe und beschäftigt sich mit Einstellungen gegenüber Minderheiten und wie man sie messen kann. Das ist keine leichte Aufgabe, denn Einstellungen und Vorurteile, die zudem noch unterschiedlich bewusst sind, lassen sich schwerer quantifizieren als simple Messwerte.
(Text und Beitrag: detektor.fm/Brand eins)
September 14th, 2024 |
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Kunst & Fotografie, Rassismus & Menschenrechte, Veranstaltungen & Ausstellungen
Cruising Utopia: Scenes from the Roma-Queer Imagination
Béla Váradi, Joy Charpentier, Mersud Selman
20.9.2024 bis 11.1.2025 (freier Eintritt) | Stiftung Kai Dikhas/Kunstraum Dikhas Dur, Prinzenstr. 84.2, 10969 Berlin | Eröffnung: 19.9.2024, 19 Uhr
Die Ausstellung „Cruising Utopia. Scenes from the Roma-Queer Imagination“ erkundet künstlerische Werke von Roma-Künstler*innen aus LGBTQIA+-Communitys. Die Künstler*innen verbinden Erinnerungen, ihre Subjektivitäten und Diskriminierungserfahrungen sowie die Erfahrung von kollektivem Protest, indem sie die Macht der Vorstellungskraft nutzen. Zeugnisse von Erlebtem gewinnen dann an Legitimität, wenn das geschilderte Ereignis als bedeutsam angesehen wird. Historisch gesehen wurden die Erzählungen von Roma-Queer-Personen zum Schweigen gebracht, ausgelöscht oder in die Enge getrieben, als unwichtig, wenn nicht gar als pervers angesehen und nur in Archiven als Aufzeichnungen medizinischer Verderbtheit oder als Kriminalakten aufbewahrt. Daraus folgt, dass die (Neu-)Aufzeichnung – oder das Neu-Erzählen – dieser Geschichten einen Akt des Engagements und der Validierung darstellt. Die von Roma-Queer-Künstler*innen produzierten Werke sind Brücken oder Mediationen, die es traditionell rassifizierten Subjekten, die (gezwungenermaßen) in Unsichtbarkeit leben, ermöglichen, eine zentrale Position einzunehmen. So zeigt die Ausstellung, wie Zeugnisse und Imaginationen von Roma-Queer-Personen eine „kathartische Würde“ und Sichtbarkeit für an den Rand der Gesellschaft verbannten Gemeinschaften herstellen können.
Mittels der Performances von Joy Charpentier und Mersud Selman erkundet die Ausstellung Roma-Queer-Narrative. Indem nicht-normative Erzählungen verkörpert und Stimmen und Körper inszeniert werden, suchen die Künstler*innen den Erzählungen Legitimität zu verleihen. Zusammen mit den lebendigen Bildern der Fotografien von Béla Váradi ermöglichen sie uns, von individuellen oder autobiografischen Bezügen zu kollektiven Biografien und Erinnerungen überzugehen. Read the rest of this entry »
September 7th, 2024 |
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Film & Theater, Literatur & Bücher, Rassismus & Menschenrechte, Wissenschaft
Radmila Mladenova (Hrsg.): Counterstrategies to the Antigypsy Gaze (=Antiziganismusforschung interdisziplinär: Schriftenreihe der Forschungsstelle Antiziganismus, Bd. 5), Heidelberg 2024.
In der Schriftenreihe Antiziganismus interdisziplinär der Forschungsstelle Antiziganismus ist jüngst der von Radmila Mladenova herausgegebene Sammelband „Counterstrategies to the Antigypsy Gaze“ erschienen. Der Band befasst sich damit, wie sich Antiziganismus im Film begegnen lässt.
Ziel ist es, den Fokus weg von der Antiziganismuskritik zu verlagern und die Diskussion über die künstlerischen Gegenstrategien zum Antiziganismus zu eröffnen, die die Notwendigkeit intertextueller, transkultureller und transmedialer Ansätze bei der Analyse hervorhebt. Die Beiträge stellen die Anwendbarkeit der Forschungsergebnisse in den Vordergrund und bieten eine breite Palette an Beispielen, die für Filmemacher und Fachleute aus der Filmindustrie nützlich sein könnten. Der Band dokumentiert die Fallstudien des internationalen Workshops „Artistic Alternatives to the Antigypsy Gaze“, der 2021 in Heidelberg stattfand.
Das Buch erscheint in hybrider Form, ist also sowohl als Softcover über den Buchhandel als auch kostenlos zum Download im Internet verfügbar.
(Text: Zentralrat)
Siehe auch:
Visuelle Dimensionen des Antiziganismus (2021)
The ‘White’ Mask and the ‘Gypsy’ Mask in Film
Tagungsband „Antiziganismus und Film“
Von, mit oder über Sinti und Roma? Überlegungen zum Themenfeld Antiziganismus und Film
August 27th, 2024 |
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Einrichtungen, Internet & Blogothek, Medien & Presse, Politik, Rassismus & Menschenrechte
Neues Presse- und Politikmonitoring zu Sinti und Roma: Wöchentlicher Newsletter des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma
Seit April 2024 setzt der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma ein systematisches Presse- und Politikmonitoring-Projekt um. Gefördert wird dieses vom Beauftragten der Bundesregierung gegen Antiziganismus und für das Leben der Sinti und Roma. Ziel ist, durch dieses Monitoring Selbstorganisationen, zivilgesellschaftliche Organisationen, wissenschaftliche Einrichtungen und mit der Thematik befasste Institutionen wöchentlich über aktuelle Entwicklungen in Politik und Gesellschaft und über relevante Inhalte in der Medienberichterstattung zu informieren. Daher stellt der Zentralrat einen wöchentlichen Newsletter per E-Mail zur Verfügung. Dieser enthält eine Sammlung relevanter Berichterstattung sowie politischer Vorgänge zu Themen der Minderheit der Sinti* und Roma* sowie dem Themenbereich Antiziganismus.
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(Text: Zentralrat)