April 23rd, 2024 |
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Geschichte & Gedenken, Interview, Radio, Podcast & TV, Religion
Podcast: Das besondere Leben des Pfarrers Arnold Fortuin (1901–1970) mit Franz Josef Schäfer
PolL – der Podcast für lebenslanges Lernen, Sept. 2021
In dieser Folge sprechen wir mit dem Historiker Franz Josef Schäfer über eine ganz besondere Gestalt aus der saarländischen Geschichte – Arnold Fortuin. Dieser prägte in der Zeit vor und während des Zweiten Weltkrieges maßgeblich die Geschicke der saarländischen Sinti und Roma – und war auch verantwortlich für die sogenannte „Zigeuner-Wallfahrt“, die sich in der Nachkriegszeit etablierte. Als Nationalseelsorger war er aber auch verantwortlich für das Wohl aller deutschen Sinti und Roma – und hinterließ durch seine Arbeit bis heute einen bleibenden Eindruck.
(Text und Sendung: PolL)
Siehe auch:
Arnold Fortuin. Die Verfolgung der Sinti und Roma im Saarland, 8.4.2024
Katholische Roma-Seelsorge in Deutschland, 16.3.2024
April 20th, 2024 |
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Geschichte & Gedenken, Interview, Radio, Podcast & TV
Fast vergessen: Podcast der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung, September 2023
In Hessen leben aktuell zwischen 7.000 bis 10.000 Sinti und Roma. Sie sind die größte in Deutschland anerkannte nationale Minderheit. Ihre Geschichte ist geprägt von Vorurteilen, Hass und Hetze. Die Verfolgung gipfelte in der Ermordung einer halben Million Sinti und Roma während des Nazi-Regimes. Die Ausgrenzung und Abwertung der Volksgruppe nahm jedoch schon vor 600 Jahren ihren Lauf. Über die vergessene Geschichte der Sinti und Roma erzählt in dieser Folge Rinaldo Strauß, stellvertretender Geschäftsführer des Hessischen Landesverbandes der Sinti und Roma. Neben seinen Erfahrungen als Sinto, erzählt er auch über seinen Wunsch nach mehr Aufklärung über Antiziganismus.
(Text und Sendung: Fast vergessen)
April 4th, 2024 |
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Geschichte & Gedenken, Interview, Literatur & Bücher, Radio, Podcast & TV, Religion, Wissenschaft
Franz Josef Schäfer: Arnold Fortuin. Die Verfolgung der Sinti und Roma im Saarland, Saarbrücken 2022 [→Blattlaus-Verlag]
Der Illinger Historiker Franz Josef Schäfer legt erstmalig die Geschichte der saarländischen Sinti und Roma vor, einer weitgehend vergessenen NS-Opfergruppe.
Pfarrer Arnold Fortuin war der erste Seelsorger der deutschen Sinti und Roma. Bereits seit den Zwanzigerjahren des 20. Jh. betreute der damalige Saarbrücker Kaplan an der Michaelskirche in Saarbrücken St. Johann die Außenseiter und erteilte ihnen Unterricht. In der NS-Zeit gab er ihnen Trost. Nach dem Krieg war er ihr Anwalt und Berater in Entschädigungsfragen. Seit 1955 findet alljährlich eine Wallfahrt von Sinti und Roma statt zur Illinger Bergkapelle.
Die Monografie würdigt ausgiebig zum ersten Mal den Menschen und Seelsorger Fortuin, der viele Jahre nach seinem Tod mit dem Bau des Fortuin-Hauses in Berlin sowie der Benennung einer Straße und einer Schule in Illingen eine späte Anerkennung gefunden hat. Neben einem historischen Abriss der Minderheit stellt der Autor ihren Verfolgungsweg auf quellenkundlicher Basis dar am Beispiel ausgewählter Familien. Wie die Bevölkerungsgruppe in belletristischen Werken saarländischer Autorinnen und Autoren gesehen wurde, ist ebenfalls vorzufinden.
(Text: Blattlaus-Verlag)
Das Buch von Franz Josef Schäfer, thematisiert in der ausführlichen Darstellung der Vita des katholischen Geistlichen den Widerspruch von individueller menschlicher Hilfe und politischer Ignoranz der Amtskirche. Schäfer betrachtet einerseits Fortuins Loyalität gegenüber dem Dienstherrn und schildert andererseits, akribisch recherchiert und mit großer Empathie, das persönliche Aufbegehren des Priesters, sein ungebrochenes Engagement für die Minderheit, sein Eintreten gegen die Unterlassungen und Ignoranz der Mehrheit. Der Autor bewahrt sich dennoch die notwendige Distanz. Der Zivilcourage Fortuins, die riskante Unterstützung der Roma und Sinti in der NS-Zeit und der kontinuierliche Einsatz für die Rechte der Roma und Sinti nach 1945, steht pointiert die Kritik an den Äußerungen des Kirchenmannes gegenüber, nämlich der Kolportage des üblichen Klischees, den verbrämten Generalisierungen, die seit Jahrhunderten Grundlage der Diskriminierung sind. Read the rest of this entry »
März 25th, 2024 |
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Interview, Medien & Presse, Radio, Podcast & TV, Rassismus & Menschenrechte
BR24 Medien, 23.3.2024, 31:40 Min.
Podcastfolge: Warum müssen wir anders über Sinti und Roma berichten?
Antiziganismus, also Rassismus gegenüber Sinti und Roma, ist immer noch weit verbreitet in unser Gesellschaft. Und Medien tragen dazu bei. Das passiert zum Teil ohne Absicht, aber trotzdem mit problematischen Folgen. Welche Muster gibt es da und wie entstehen sie? Was passiert zum Beispiel beim „Othering“? Und welche Ansätze gibt es, um die Berichterstattung zu verbessern? Linus Lüring spricht mit Carmen Glink Buján und Georgi Ivanov von „Amaro Foro“. Der Verein bietet Trainings für Medienschaffende zu Antiziganismus an und beobachtet gezielt die Berichterstattung über Sinti und Roma. Auch Markus End, Wissenschaftler am Zentrum für Antisemitismus-Forschung an der TU Berlin, untersucht das Bild von Sinti und Roma in den Medien. Im Interview erklärt er vier zentrale Darstellungsmuster, die er kritisch sieht.
(Beitrag und Text: BR24 Medien)
März 13th, 2024 |
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Interview, Radio, Podcast & TV, Rassismus & Menschenrechte
Esther Reinhardt-Bendel im Gespräch
Alles Menschen, Podcast-Folge 48, Okt. 2022
In dieser Podcast-Folge stellt „Alles Menschen“ Esther Reinhardt-Bendel vor, deutsche Sinteza und Aktivistin. Host Veit Lindau spricht mit ihr über die ehrwürdige Kultur der Sinti und Roma; die Lage der Sinti und Roma in Deutschland und Antiziganismus; Privilegien und ihre so wichtige Arbeit als Aktivistin und wie wir Sinti und Roma unterstützen können.
→ Sinti-Roma-Pride auf Instagram und Facebook
→ Esther Reinhardt-Bendel auf Instagram
Siehe auch:
Rassismus in Social Media und Kinderfilmen, 7.12.2021
Januar 17th, 2024 |
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Interview, Radio, Podcast & TV, Rassismus & Menschenrechte, Wissenschaft
Podcast BBQ von COSMO, 14.12.2023
Eine gute ärztliche Versorgung ist wichtig. Doch leider kommt es auch in medizinischen Praxen zu Rassismus, also dort, wo Menschen sich sicher und geborgen fühlen müssen. Über dieses Thema sprechen Dominik Djialeu und Zuher Jazmati in dieser Ausgabe von „BBQ – der BlackBrownQueere Podcast“ von COSMO.
Gerade in Zeiten, in denen gute ärztliche Versorgung von unschätzbarem Wert ist, sei es bei Erkältungen, Grippe oder sogar Corona, erfahren viele Menschen, wie wichtig medizinische Unterstützung ist. Das gilt auch für chronische Erkrankungen oder akute Notfälle. Doch immer wieder berichten Rassismusbetroffene von negativen Erfahrungen: Sie erhalten keine Termine, ihre medizinischen Sorgen werden nicht ernstgenommen oder sie müssen sich rassistische Aussagen anhören. Dr. Cihan Sinanoğlu hat gemeinsam mit einem Team dazu geforscht. Read the rest of this entry »
Januar 5th, 2024 |
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Interview, Radio, Podcast & TV, Rassismus & Menschenrechte
detektor.fm, Podcast Zurück zum Thema, 21.11.2023
Antiziganismus: Was tun gegen die Diskriminierung von Sinti und Roma?
Angehörige der Sinti und Roma leben seit Jahrhunderten in vielen Ländern Europas. In ihren jeweiligen Heimatländern bilden sie historisch gewachsene Minderheiten und erfahren oft Diskriminierungen. Diese fallen unter den Begriff Antiziganismus. „Der Begriff Antiziganismus ist international und national sehr etabliert und über Jahrzehnte auch von Selbstorganisation etabliert worden. Er beinhaltet die Fremdbezeichnung, weshalb ich persönlich diesen Begriff auch nicht mehr nutze, sondern zum Beispiel ‚historisch spezifischer Rassismus gegenüber Sinti und Roma’“, sagt Kelly Laubinger.
detektor.fm-Moderator Gottfried Haufe fragt in dieser Folge von „Zurück zum Thema“, was gegen Antiziganismus getan werden muss. Welche Organisationen setzen sich für die Minderheit ein? Antworten darauf geben der MIA-Geschäftsführer Guillermo Ruiz Torres sowie die Co-Vorsitzende der Bundesvereinigung der Sinti und Roma Kelly Laubinger.
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November 11th, 2023 |
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Interview, Radio, Podcast & TV, Rassismus & Menschenrechte
Antiziganismus in der Schweiz: Vom Rassismus gegen Jenische, Sinti*zze und Rom*nja
Podcast: Reden wir! 20 Stimmen zu Rassismus, Febr. 2022 (51.03 Min.)
Der überwiegende Teil lebt sesshaft, sie sind Schweizer Bürger*innen, bezahlen Steuern. Dennoch werden Jenische, Sinti*zze und Rom*nja mit rassistischen Vorurteilen diskriminiert und ausgegrenzt, und sie ringen nach wie vor um Anerkennung. Warum das so ist, woher die diskriminierenden Haltungen kommen, und warum sie so beharrlich fortbestehen, erklären Mo Diener, künstlerische Leiterin der «Roma Jam Session» und Venanz Nobel, Vizepräsident des Vereins «schäft qwant» im Gespräch mit Mandy Abou Shoak und Christoph Keller.
Zum Podcast:
Seit 20 Jahren gestaltet, fördert und koordiniert die Fachstelle für Rassismusbekämpfung (FRB) im Eidgenössischen Departement des Innern Aktivitäten zur Prävention von Rassismus und rassistischer Diskriminierung. In diesen zwanzig Jahren haben sich die gesellschaftliche Positionierung des Themas und der Akteure maßgeblich verändert. Der von der FRB lancierte Podcast bietet Gelegenheit, um mit Expertinnen und Experten ins Gespräch zu kommen über alte und neue Herausforderungen der Rassismusbekämpfung.
(Text und Beitrag: Reden wir!)
Oktober 18th, 2023 |
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Film & Theater, Geschichte & Gedenken, Interview
Good News aus Deutschland: Am 6. November eröffnet die 47. Duisburger Filmwoche mit der Deutschland-Premiere von Wankostättn (AT 2023, 37 Min.) von Karin Berger.
[Anm. d. Red.: Ein ausführliches Interview mit der Filmemacherin finden Sie in der aktuellen Ausgabe von dROMa.]
„Nichts ist da, was erinnern könnte. Wenn ich dann wieder weggehe, bin ich ganz leer“, sagt Karl Stojka, auf einer Straße im 11. Wiener Bezirk stehend. Im Gehen erzählt Karl Stojka von diesem Ort, von seiner Kindheit auf der „Wankostättn“ in Wien, wo sich ein großer Wohn- und Lagerplatz der Rom:nja und Sinti:zze befand. Nach dem Anschluss Österreichs an Nazi-Deutschland wurde der Platz zunächst abgegrenzt, dann 1941 geräumt und die Bewohner:innen deportiert.
Karin Berger fügt für Wankostättn zwei Gespräche zusammen, die sie bereits 1997 mit Karl Stojka führte. Zwischen der Filmemacherin und den Geschwistern Karl und Ceija Stojka bestand eine enge Verbundenheit und lange Zusammenarbeit.
Während Stojka den veränderten Erinnerungsort durchwandert, wird die Diskrepanz zwischen der erzählten Erinnerung und der bebauten Gegenwart erfahrbar. „Wankostättn zeigt in der rohen Form und Unmittelbarkeit seines Materials die Kraft mündlicher Erinnerungskultur und das Potential des Dokumentarischen. In einer Gegenwart, in der die Aufarbeitung der rassistischen Verbrechen an Rom:nja und Sinti:zze andauert, bewahrt Wankostättn nicht nur Zeugenschaft, sondern macht sie lebendig. Ein Film über Erinnerung und über die Arbeit an ihr. Read the rest of this entry »
Oktober 16th, 2023 |
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Interview, Radio, Podcast & TV, Rassismus & Menschenrechte
Keine Meinung – Philosophie-Podcast, 12.11.2022 [84 min]
„Keine Meinung“ spricht mit den Herausgeberinnen und Co-Autorinnen von „Diversität der Ausbeutung – Zur Kritik des herrschenden Antirassismus“ (erschienen 2022 im Dietz Berlin-Verlag) Bafta Sarbo und Eleonora Roldán Mendívil über die Beziehung von Rassismus und Kapitalismus sowie die liberale contra marxistische Rassismus- und Antirassismustheorie.
(Text und Sendung: Keine Meinung)