Minderheiten: Europarat ermahnt Tschechien

Oktober 17th, 2021  |  Published in Politik, Rassismus & Menschenrechte

Bild: Kunstausstellung mit Tomáš Rafas Roma-Adaptierungen der tschechischen Flagge, 2013 (Foto: Romea-cz) Europarat fordert Tschechien zur Be­kämp­fung von Ste­reo­typen auf

Tschechien muss bei der Bekämpfung von Stereotypen, Vor­urteilen und feind­seligen Äußerun­gen gegen­über Minder­heiten seine An­stren­gungen ver­stär­ken. Dies steht in dem Bericht des Be­ratungs­aus­schusses zum Rahmen­über­ein­kommen zum Schutz nationa­ler Minderheiten des Europa­rates, der letzte Woche ver­öffent­licht wurde. Die Regie­rung in Prag wird zudem auf­ge­fordert, Frauen der Roma-Min­der­heit zu ent­schädigen, die in den Jahren zwi­schen 1966 und 2012 Opfer von Zwangs­sterilisie­run­gen wurden.

Der Beratungsausschuss würdigte gleichzeitig Fort­schritte bei der Be­kämpfung der Dis­kriminie­rung in Tschechien, vor allem im Bil­dungs- und Medien­be­reich. Der bereits fünfte Bericht dieser Art er­wähnt außer­dem positiv den Abriss des Schweine­zucht­betrie­bes auf dem Ge­lände des ehe­mali­gen Kon­zentra­tions­lagers für Sinti und Roma in Lety.

In Tschechien käme es dennoch immer wieder zu Anfeindungen von Roma, mus­limischen Ein­wan­derern oder auch Deutschen, und dies vor allem in den sozialen Netz­werken, heißt es im Bericht weiter. Oft würden solche Äußerun­gen von der Haltung tsche­chi­scher Politiker unter­stützt. Dies schaffe eine At­mos­phäre der Angst, wes­wegen An­gehörige von Minder­heiten sich nicht als solche be­kennen würden, so die Stel­lung­nahme des Aus­schusses.

(Text: Radio.cz)

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