TV Erba: Kroatischer Kulturverein im Burgenland

März 11th, 2023  |  Published in Einrichtungen, Radijo/TV Erba

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Tschibtscha | 10.3.2023 | 6:51 min

Kroatischer Kulturverein im Burgenland – Hrvatsko kulturno društvo u Gradišću

I horvacki otganisacija ando bersch 1929 kerdi uli. Les­keri buti hi o upre likeripe la kul­turatar. Kenvi taj isch­kolakero mate­rijal­tscha kerde on. Kultura­kere mula­tintschagi planim on taj ando gava taj pedar odola ari i kultura le burgen­landi­tike horvacken­dar te dikel taj te schunel hi. Ando Burgenland, Erbate jek flogos­kero kher, kaj o Horvacke, Ung­rike taj Roma ande ovna, kerdo ol.

HKD: Stärkung und Verbreitung des Volksbe­wusst­seins
Die kroatische Volksgruppe im Burgenland – kroatisch „Gradišćanski Hrvati“ – wurde im 16. Jahr­hundert im Grenz­gebiet der heutigen Staaten Österreich, Ungarn und der Slowakei sowie in Süd­mähren an­gesiedelt. Kern­gebiet des dama­ligen Siedlungs­gebietes war das heutige Burgen­land und der östliche Teil Nieder­österreichs. Heute leben in diesen Gebieten je nach Schätzung ca. 50.000 bis 60.000 Per­sonen mit kroatischen Sprach­kennt­nissen, die Mehrzahl von ihnen im heutigen Burgen­land und in Wien. Damit sind die Burgenland­kroaten die zahlen­mäßig größte an­erkannte Volksgruppe in Ös­terreich.

Volksgruppengesetz 1976 – kroatische Amtssprache
Der Artikel 7 des Staatsvertrages von Wien hatte der kroatischen Bevölkerung des Burgen­landes zu­mindest theo­retisch gut ab­gesicherte Rechts­positio­nen garantiert. Praktisch erlangten diese Minder­heiten­rechte lange Zeit kaum Be­deutung. Erst im Jahr 1976 wurde das Volks­gruppen­gesetz als Aus­führungs­gesetz zum Staats­vertrag er­lassen. Die kroatischen Organi­sa­tionen standen dem Gesetz ab­lehnend gegenüber, da es eine Be­schneidung ihrer im Artikel 7 des Staats­vertrages garan­tierten Rechte bedeutete.

Beirat für die kroatische Volksgruppe
Durch die erstmalige Beschickung des Beirates für die kroatische Volksgruppe im Jahr 1993 erfolgte eine Inten­sivierung der kulturellen und sprach­politi­schen Akti­vitäten der kroatischen Volksgruppe, zumal nunmehr auch weit mehr Ressourcen für diese Bereiche zur Ver­fügung stehen. Die Bundes­regierung hat Ver­treter der kroati­schen Vereine und Orga­ni­satio­nen, der Kommu­nal- und Landes­politik sowie der katho­lischen Kirche in den Beirat berufen.

Zweisprachigkeit im Bildungswesen
Verbesserungen auf dem Schulsektor konnten durch die Einrichtung von Schulversuchen in zwei Gymnasien mit Kroatisch als Wahl­pflicht­fach 1989 und der Errichtung des Zwei­sprachigen Bundes­gymna­siums Ober­wart/Borta/Fel­söör 1992/93 erreicht werden. Eben­falls im Jahr 1989 wurde im Burgenland ein Landes­gesetz be­schlossen, das für be­stimmte als zwei­sprachig defi­nierte Gemein­den ein Mindest­maß von sechs Wochen­stunden zwei­sprachiger Be­treuung im Kindergarten vor­schreibt. Für manche Gemeinden be­deutete dieses Gesetz den ersten Schritt zur Zwei­sprachig­keit, in zahl­reichen Gemeinden wurde aller­dings auf­grund der den Gemeinden zu­kommenden Kom­petenzen im Kinder­garten­bereich auch vor der gesetz­lichen Regelung durch­gehend kroatisch bzw. zweisprachig betreut.

Gründung im Jahre 1929
Die Vorbereitungen für ein intensiveres Vorantreiben der Idee einer kroatischen kulturellen Ver­tretung in Österreich be­gannen in Nebersdorf im Jahre 1927. An der Spitze des Vor­bereitungs­komitees stand der Pfarrer Anton Grubić, der bemüht und eifrig diese Idee bis zur Grün­dung in Wulkaprodersdorf ver­folgte. Seit dem 12. Jänner 1929 begann man in den Dörfern Mit­glieder ein­zu­schreiben, den Mitglieds­beitrag ein­zuheben und Spenden für den Kulturverein zu sammeln. Die Be­geis­terung und Bereit­schaft des kroati­schen Volkes den Verein zu unter­stützen, war groß. Dieser Beitrag war sowohl finan­ziel­ler Natur, aus Amerika kamen US-Dollar, aber auch in Naturalien, Getreide, Kartoffeln, Wein aber auch in anderer Form. Das vor­ge­ge­bene Maß laut Grubić war „zumindest der Wert von 100 Kilo Weizen für den HKD!“ So kamen bis zum Jahre 1932 freiwillig mehr als 10.000 Schilling an Spenden für das Wirken des HKD zu­sammen.

(Beitrag: TV Erba)

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