Gedenkweg in Oberwart eröffnet
September 12th, 2015 | Published in Geschichte & Gedenken
Ein neuer Gedenkweg in Oberwart erinnert an NS-Opfer. Das Oberwarter Rathaus ist die erste von insgesamt sechs Stationen; eine ist den Opfern aus der Volksgruppe der Roma (Hintergrundinfo) gewidmet. Ein Projekt des Vereins R.E.F.U.G.I.U.S.
Der Gedenkweg soll an die Oberwarter Opfer des Nationalsozialismus erinnern. Jeder Ort erzählt stellvertretend die Geschichte verschiedener Opfergruppen. Es waren und sind zentrale Orte mit öffentlichem Charakter. Die Opfer der NS-Zeit sollen heute an jenen Orten, wo sie einst von NS-Behörden verfolgt wurden oder aus dem Gedächtnis gelöscht werden sollten, dem Erinnern wiedergegeben werden. Die Tafeln symbolisieren das Fehlen eines Teils der Oberwarter Bevölkerung. Jede Tafel steht für Menschen, die einst Mitglieder der Oberwarter Gesellschaft waren und in der NS-Zeit aus dieser ausgeschlossen wurden. Ihre Vertreibung, Ermordung und das Vergessen hinterließen Lücken, die nicht mehr aufgefüllt werden konnten.
Zur Erinnerung an die Oberwarter Romnija und Roma
Romnija und Roma waren bereits vor 1938 ethnischer und sozialer Ausgrenzung sowie Rassismus ausgesetzt gewesen, doch erreichte er in der NS-Zeit seinen Höhepunkt im Porajmos (Völkermord). Sie wurden gezielt entrechtet, beraubt, verfolgt, deportiert und ermordet. All dies war nur durch ein Zusammenspiel der verschiedenen Behörden mit der Bevölkerung möglich. Nur wenige Oberwarter Roma und Romnija konnten nach 1945 in ihr Zuhause zurückkehren, da die meisten den Porajmos nicht überlebten.
(Text: www.gedenkweg.at)