BERA: Caritas-Bildungsprogramm für Roma

Februar 3rd, 2017  |  Published in Einrichtungen, Jugend & Bildung

Projekt BERA (Foto: Caritas OÖ)Caritas entwickelt internationales Bildungsprogramm für Roma

Caritas Oberösterreich, 26.1.2017: Aufgrund fehlender Bildung gibt es (Anm.: ost­euro­päi­sche) Roma, die ihren Lebens­unter­halt mit Betteln bestrei­ten müs­sen. Ohne Lese-, Schreib- oder Rechen­kennt­nisse ist es ihnen un­möglich, am Arbeits­markt Fuß zu fassen. Die Caritas OÖ will diesen Roma künf­tig eine Basis­bildung bieten. Wie diese aus­sehen soll, wird der­zeit in Zu­sam­men­arbeit mit Caritas-Or­ga­ni­sa­tio­nen aus fünf weite­ren EU-Län­dern im Projekt BERA (Basic Education of Roma Adults) ent­wickelt. Dieses wird vom EU-Förder­programm Erasmus+ fi­nan­ziert. „Viele Roma haben nie eine Schule von in­nen ge­sehen, kön­nen weder Lesen, Schrei­ben noch Rech­nen. Damit ha­ben sie so gut wie keine Chance am Arbeits­markt. Betteln ist manch­mal die einzi­ge Mög­lich­keit, Geld zum Leben zu ver­dienen“, erklärt Mag.a (FH) Michaela Haunold, Leite­rin des Bereichs Armuts­migration in der Caritas OÖ. Die Projekt­leiterin ent­wickelt deshalb gemein­sam mit Ver­treter/innen von Caritas-Or­gani­sa­tio­nen aus Bosnien-Her­ze­go­wi­na, Italien, Portugal, Rumänien und Serbien ein Ba­sis­bildungs­kon­zept für er­wach­sene Roma.

Vorbilder aus den eigenen Reihen motivieren

„Dieses muss vor allem an ihr Leben angepasst sein, das von einem stän­digen Wohn­sitz­wech­sel ge­prägt ist. Das heißt, es müs­sen länder­über­greifende, flexible Lern-Module ent­wickelt werden“, sagt Michaela Haunold. Viele Roma wis­sen zudem gar nicht, welche Mög­lich­keiten sie haben, Bildung zu er­langen und wel­che Türen sich damit für sie öf­fnen. Vor­bilder aus den eige­nen Reihen bzw. Roma-Me­diator/in­nen sollen dabei helfen, dass die be­trof­fe­nen Men­schen Chan­cen er­kennen und eine Per­spek­tive durch Bildung ent­wickeln.

Alltagsnahe Lerninhalte

In den persönlichen Gesprächen mit 180 Roma in den sechs Län­dern ging außer­dem hervor, dass vor allem ein Inter­esse an all­tags­nahen Lern­inhalten be­steht. ­„Eine wich­tige Er­kennt­nis aus den Gesprä­chen war auch, dass die jahr­elange Dis­krimi­nie­rung und nega­ti­ve Schul­erfah­run­gen sich auf die nach­folgen­den Gene­ra­tio­nen negativ aus­gewirkt haben“, berich­tet Michaela Haunold.

Die Projektergebnisse werden in Form von drei Hand­büchern zusammen­gefasst, die ab August 2018 zum Down­load auf der Pro­jekt­web­site www.project-bera.eu ver­füg­bar sein werden.

(Text: Caritas OÖ)

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