Europarat: Wallenstein-Preis an ERRC

Januar 18th, 2018  |  Published in Ehrungen & Nachrufe, Einrichtungen, Rassismus & Menschenrechte

Verleihung des Raoul-Wallenstein-Preis 2018 in Straßburg (Foto: CoE)Europäisches Zentrum für Rechte der Roma (ERRC) erhält Raoul-Wallen­berg-Preis für Kampf ge­gen Ras­sis­mus und Menschen­rechts­ver­letzun­gen

Das Europäische Zentrum für die Rechte der Roma mit Sitz in Budapest er­hielt gestern den Raoul-Wal­len­berg-Preis des Euro­pa­rates für seinen Kampf gegen Dis­krimi­nie­rung, Anti-Roma-Ras­sis­mus und Ver­letzun­gen der Rechte der Roma. Das Zentrum wen­det in­no­va­tive recht­liche Maß­nahmen und evi­denz­ba­sierte Forschung an und er­arbei­tet ein­schlä­gige Stra­te­gien. Thorbjørn Jagland, Ge­ne­ral­sekre­tär des Europa­rates, er­klärte bei der Ver­lei­hung des mit 10.000 Euro dotier­ten Preises an den Direk­tor des ERRC, Ðorđe Jovanović: „Es ist be­dauer­lich, dass Per­so­nen und Grup­pen auf unse­rem Kon­ti­nent weiter­hin Menschenrechts­ver­letzun­gen und schlech­ter Be­hand­lun­gen aus­ge­setzt sind. Um­so er­freu­li­cher ist es daher, dass Aus­zeich­nun­gen wie diese die Auf­merk­sam­keit auf Prob­le­me lenken, die sonst viel­leicht un­beach­tet ge­blie­ben wären – und jene Per­sonen wür­digen, die außer­gewöhn­li­che An­stren­gun­gen unter­neh­men, um sie zu be­kämpfen. Ich freue mich mit­teilen zu dürfen, dass der Preis in diesem Jahr an eine Or­gani­sa­tion geht, die Hinder­nisse be­sei­tigt, mit denen die Roma, die größ­te euro­päi­sche Minderheit, kon­fron­tiert sind. Eine Organi­sa­tion, deren Energie, Hart­näckig­keit und Glaube an den Rechtsstaat da­für sor­gen, dass die Rechte der Roma an­erkannt wer­den. Eine Orga­ni­sation, de­ren Mut und Ent­schlos­senvheit eine Inspira­tion für junge Roma sind und die ihnen eine Zukunft vol­ler Hoff­nung auf­zeigt.“ Die ge­mein­nützige Orga­ni­sation, deren Leitung und Mit­arbeiter mehr­heit­lich Roma sind, ist un­ermüd­lich und effi­zient in ihrem Kampf gegen Anti-Roma-Ras­sis­mus und Men­schen­rechts­ver­letzun­gen in zahl­reichen Ländern, er­gänz­te der Generalsekretär.

17. Januar ist der Tag, an dem im Jahr 1945 der schwedische Diplomat Raoul Wallenberg in Budapest verhaftet wurde. Er hatte seinen Status genutzt, um zehntausende Juden vor dem Holocaust zu bewahren. Um die Erinnerung an diese mutige Person und ihre heraus­ragen­den Leis­tun­gen wach zu halten, wurde 2012 auf Initia­tive der schwe­di­schen Regie­rung und des ungari­schen Par­la­ments der Raoul-Wal­len­berg-Preis des Europarats ins Le­ben ge­rufen.

(Europarat, 17.1.2018)

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