Aufruf für Maria Horvath (1923–2014)

Dezember 31st, 2014  |  Published in Allgemeines, Ehrungen & Nachrufe  |  1 Comment

Am Sonntag ist Maria Horvath, Burgenland-Romni und Holocaust-Über­lebende, in Wiener Neustadt ver­storben. Nun er­reich­te uns fol­gen­der Aufruf, den ihr Be­treuer Karl Halmann (Kontakt: 0676 / 90 03 910, E-Mail: karl.halmann@chello.at) an die „Öster­rei­chi­sche Lager­gemein­schaft Ravensbrück und FreundIn­nen“ gerichtet hat, um der Ver­stor­benen ihren letzten Wunsch zu er­füllen:

Wiener Neustadt, 29. Dezember 2014
Betrifft: Ersuche um Begräbniskosten­betei­li­gung für Frau Maria Horvath

Sehr geehrte Damen und Herren!

Frau Maria Horvath, geb. Papai, geb. am: 23.9.1923 in Glashütten im Bezirk Oberwart, zuletzt wohn­haft Piestinger Weg 9 b, 2700 Wie­ner Neustadt, wie Sie ja wissen, von 1939 bis 1945, 6 Jahre ins Lager Ravensbrück ver­schleppt und als Zwangsarbeiterin tätig. Ges­tern am 28. Dezember 2014 um 5:52 Uhr früh ist sie im Kranken­haus Wie­ner Neu­stadt ver­storben.

Ich, Karl Halmann, geboren am 7.2.1956, war viele Jahre ihre Vertrauens- und Betreuungs­person, der ihr den Haushalt wie Reinigen, Waschen und Putzen gemacht hat. Ihr den Garten betreute, da sie eine große Freude hatte, wenn die Blumen blüten, der Rasen gemäht wurde und auch Gemüse gepflanzt wurde. Der ihre ganzen Zahlun­gen erle­digte, sie ins Kranken­haus und zu den Ärzten gebracht hat. Oder sie Sonn­tags in die heilige Messe beglei­tete und fuhr. Wie Sie auch sicher wissen, sie konnte nicht lesen und schrei­ben. Und vor allem sie hat die Depor­tation nach Deutsch­land und den Verlust ihrer Familie (beide Eltern und 5 Geschwis­ter) im Krieg durch Umkommen in Konzentrations­lagern bis zu ihren Ableben nie wirklich ver­kraftet. Sonst hätte sie nicht täglich über den Verl­ust ihrer Familien­mit­glieder gespro­chen. Sie hatte als Roma-Ange­hörige es nicht leicht!?

Ich habe ihr gerne geholfen. War bis zuletzt für sie da auch in den letzten Tagen im Kranken­haus. Sie hielt ganz fest meine Hand, hat mich glücklich ange­sehen. Denn sprechen konnte sie fast nicht mehr. Oder habe ihr mit dem Löffel das Essen gereicht und ihr zu trinken gege­ben. Und alles habe ich gerne unent­gelt­lich gemacht! Ich wußte ja selbst aus Erzäh­lungen meines Vaters, der am 8.2.1896 geboren war, der selbst auch beide Weltkriege miterlebt hatte und nach dem 2. Weltkrieg auch in Rußland in Gefangen­schaft war, wie es in Kriegen zugeht.

Ich habe Frau Maria Horvath verspro­chen, nach ihrem Ableben alles zu organi­sieren, dass sie ein schönes Begräbnis bekommt, und das Familien­grab der Familie Horvath bis zu meinem Lebensende zu betreuen.

Daher meine Bitte um Beteiligung der anfal­lenden Kosten fürs Begräbnis bzw. Grab­kosten. Ich möchte gerne ihr den letzten Wunsch mit Freude erfüllen.

Danke im voraus für die Bearbeitung meines Anliegens!

Bei Hilfe gebe ich Ihnen gerne meine Bankdaten und Kontonummer bekannt.

Freue mich auf Ihre Antwort.

Mit freundlichen Grüßen
Karl Halmann

Responses

  1. Lougi says:

    Januar 2nd, 2015 at 12:31 (#)

    hallo!
    danke für den beitrag.
    haben Sie eine kontaktadresse für mich?

    beste grüße