ÖAW-Stipendium für Roma-Reportage
September 16th, 2019 | Published in Medien & Presse
Sich mit Wissenschaft vertieft journalistisch auseinanderzusetzen, frei von zeitlichem und finanziellem Druck – das ist das Ziel des neuen „Stipendium Forschung & Journalismus“ der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW). Dadurch sollen besonders jene Geschichten ermöglicht werden, für die im redaktionellen Alltag sonst oft kein Platz ist oder keine Zeit bleibt. Ab September recherchieren nun erstmals vier junge Journalist/innen – Valentine Auer, Benjamin Breitegger, Uli Jürgens und Katharina Kropshofer – von der ÖAW gefördert an ihren Themen. Die Stipendien sind jeweils mit 4.000 Euro dotiert und laufen zwei Monate lang.
Unter dem Arbeitstitel „Rom*nja: Kein Leben im Verborgenen“ recherchiert Valentine Auer aus anthropologischer und sozialpolitischer Perspektive den Kampf um Anerkennung heimischer Roma und Romnja. „Obwohl Roma und Romnja seit 1993 eine anerkannte Volksgruppe in Österreich sind, werden sie noch immer viel zu oft als Opfer oder als Täter/innen dargestellt. Mit meiner Recherche will ich daher politische Akteur/innen der Roma-Community sichtbar machen“, sagt Auer. Die ÖAW-Stipendiatin hat ihre Recherche bereits begonnen. Erste Einblicke gibt dieses Interview, das sie mit Irina Spataru vom Wiener Romano Centro geführt hat.
Die Auswahl der vier Stipendiat/innen erfolgte durch eine Jury aus Vertreter/innen der ÖAW, vom Verband Österreichischer Zeitungen (VÖZ), Presseclub Concordia sowie den Wissenschaftsredaktionen von APA und Ö1. Die Akademie will mit den Stipendien den heimischen Wissenschaftsjournalismus stärken und die Relevanz von Forschung besser im Bewusstsein der Öffentlichkeit verankern.