Brandanschlag in Rom: Drei Schwestern tot

Mai 11th, 2017  |  Published in Rassismus & Menschenrechte

Drei Schwestern (vier, acht und 20 Jahre) verbrann­ten nachts im Camping­wagen ihrer Familie. Bilder der Überwachungskamera zeigen Täter mit Molotow­cocktail. Die Roma-Familie soll zu­vor be­droht wor­den sein.

ORF.at: Mit Bestürzung haben hochrangige Politiker in Italien auf einen mut­maß­li­chen Brand­anschlag auf den Wohnwagen einer Roma-Familie re­agiert, bei dem in der Nacht auf ges­tern drei Schwes­tern ge­tötet wur­den. Roms Bürger­meiste­rin Virginia Raggi nannte den mut­maß­li­chen Anschlag „eine Tra­gödie“, Staats­chef Sergio Mattarella sprach von einem „schreck­li­chen Verbrechen“.

Der Verein 21 Luglio, der in Italien immer wieder Gewalt gegen Roma und Sinti an­pran­gert, brachte seinen „Schmerz“ über den töd­li­chen Brand zum Aus­druck. Zu­gleich for­derte der Verein, zu­nächst die Ergeb­nisse der Ermitt­lungen ab­zu­warten. Papst Franziskus ent­sandte einen Geistlichen zur Familie der Opfer, um sein Beileid aus­zu­drücken und „konkrete Hilfen“ zu über­bringen. [...]

Die drei Schwestern im Alter von vier, acht und 20 Jahren schliefen mit ihren Eltern und acht (Anm. d. dROMa-Red.: kor­rekt ist 6, die Familie bestand ins­ge­samt aus 11 Per­sonen) weite­ren Ge­schwis­tern in dem Wohnmobil am Stadtrand von Rom, als das Fahr­zeug in Flammen auf­ging. Auf­nahmen einer Über­wachungs­kamera zeigten den Er­mitt­lungs­behör­den zu­folge einen jungen Mann, der vor Aus­bruch des Feuers eine Flasche (Anm.: laut italie­ni­schen Me­dien ein Molotow-Cocktail, also ein Brand­satz) auf den Wohn­wagen warf.

Drohungen von Anrainern?

Ob der mutmaßliche Brandanschlag rassistisch moti­viert war, war den Ermitt­lern zu­folge zu­nächst unklar. Italie­ni­sche Medien berich­te­ten, Mitglieder der Familie seien in den ver­gan­ge­nen Tagen von An­rainern bedroht worden. (Anm.: es han­delt sich um eine ur­sprüng­lich aus Ex-Jugoslawien kom­mende Roma-Fa­milie). [...]

(Text: ORF.at | Video: Corriere della Sera)

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