November 5th, 2023 |
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dROMa (Magazin)
Themenheft „30 Jahre Anerkennung“ | Temakeri heftlina „30 berscha aunprindscharipe“
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Im Dezember steht Österreich ein wichtiges Jubiläum ins Haus. Dreißig Jahre sind dann vergangen, seit die Roma als sechste Volksgruppe anerkannt wurden. Mit diesem Heft möchten wir diesen Jahrestag würdigen. Dazu haben wir mit einem Roma-Aktivisten der ersten Stunde über die Anfänge der Roma-Bewegung im Burgenland gesprochen: dROMa-Mitarbeiter Josef Schmidt blickt im Interview mit Martin Horvath zurück auf diese bewegten Jahre – vom ersten Protest der Jugendlichen in Oberwart bis zum Parlamentsbeschluss in Wien. Die Lage in der Schweiz hat sich Roman Urbaner angesehen: Dort wurde der staatliche Minderheitenschutz nur den Sinti und Jenischen zugestanden – die Roma warten noch immer. In Österreich wiederum sind es die Jenischen, die auf Anerkennung hoffen. Wir stellen Ihnen diese Volksgruppe kurz vor. Heidi Schleich vom Verein „Jenische in Österreich“ gibt Auskunft über die ins Stocken geratene Anerkennungsfrage, und abschließend geben wir (leicht gekürzt) eine Petition der Jenischen-Verbände wieder. Außerdem verweisen wir, auf Seite 14, auf ein weiteres Jubiläum: Vor 75 Jahren verabschiedeten die Vereinten Nationen die „Allgemeine Erklärung der Menschenrechte“.
Ando decemberi la Austrijake jek barikano jubilejum ando kher terdschol. Akor tranda berscha fagele, sajt o Roma ojs schovti flogoskeri grupn aun prindscharde ule. Adala heftlinaha kamaha amen ada berscheskero di, te patijarel. Vaschoda vakertscham amen jeke Romengere-aktivistoha andar i erschti ora, pedar o kesdiptscha le Romengere-micinipestar ando Burgenland: dROMa-butschaschi Josef Schmidt ande jek vakeripe le Martin Horvathiha, upre odola micinde berscha pal dikel – usar o erschti protesto le ternendar Erbate dschi uso parlamentoskero phendo Betschiste. I situacija andi Svecija o Roman Urbaner aun peske dikla: Odoj o schtotlichi tschuliptschengero arakipe tschak le Sintijenge taj le Jenischijenge use phendo ulo – o Roma meg mindig uscharen. Andi Austrija hi odola o Jenischi, save upro aunprindscharipe uscharen. Read the rest of this entry »
Oktober 4th, 2023 |
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Geschichte & Gedenken, Literatur & Bücher, dROMa (Magazin)
Aus dem dROMa-Archiv (68/2022):
Kindheitserinnerungen aus dem Krieg
Mirano Cavaljeti war einer der Großen auf den Operettenbühnen Europas. Bis zu seinem Bühnenabschied vor gut zwanzig Jahren trat der deutsche Tenor in 115 Theaterhäusern auf. Über seine Herkunft hielt er sich lieber bedeckt. Mit 89 Jahren hat er nun aber seine Lebensgeschichte veröffentlicht.
Hinter ihm liegt eine schillernde Karriere. Als umjubelter Tenor stand Mirano Cavaljeti-Richter mit vielen Stars auf der Bühne, mit Johannes Heesters teilte er die Garderobe, mit Milva reiste er durch Italien. Er brillierte in der „Zauberflöte“ ebenso wie im „Zigeunerbaron“. Vor allem das Operettenfach hatte es ihm angetan, hier feierte er seine größten Erfolge. Das Publikum lag ihm zu Füßen, auch in Österreich.
Fragen nach seiner Herkunft wusste Cavaljeti stets charmant auszuweichen. Oder er flunkerte, dass er eigentlich aus Südtirol stamme, und warf wie zum Beweis ein paar Brocken Italienisch hinterher. „Über die ganzen Jahre hinweg hielt ich an dieser Erklärung fest und glaubte schließlich fast selbst daran“, erinnert er sich. Kaum einer seiner Bühnenkollegen, und schon gar nicht das Publikum, wusste von seiner Sinti-Herkunft – und von den Schrecken seiner Kindheit.
Jetzt, mit beinahe 90 Jahren, hat er sich dazu durchgerungen, seine verschwiegene Lebensgeschichte zu Papier zu bringen. Unter dem Titel „Auf der Flucht über den Balkan“ liegen seine Erinnerungen, mit einem Nachwort versehen von der Historikerin Annette Leo, nunmehr in Buchform vor. Read the rest of this entry »
Oktober 3rd, 2023 |
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Geschichte & Gedenken, Literatur & Bücher, dROMa (Magazin)
Aus dem dROMa-Archiv (68/2022):
Tschavoripeskere palgondoliptscha andar o haburi
O Mirano Cavaljeti jek le lek barederendar upro operetakere khelipeskere thana andi Europa sina. Dschi use leskero kisetinipe angle latsche bisch berscha, o nimtschko tenori ande 115 teateriskere khera khelahi. Pedar leskero telschtaminipe but na phukavlahi. 89 berschena akan leskeri dschivipeskeri historija ari dija.
Pal leste jek bari karijera paschlol. Ojs kamlo tenori o Mirano Cavaljeti-Richter, but prindscharde dschenenca ando pradipe te dikel sina, le Johannes Heesteriha ov peske jek garderoba ulatscha, la Milvaha duach i Italija roasintscha. Ov brilirintscha andi „Zauberflöte“ afka sar te ando „Zigeunerbaron“. Butvar o operetejakero koja aun le leske kertscha, adaj ov pre lek bareder jeriniptscha mulatintscha. O dschene uso pre leske paschlonahi, te andi Austrija.
Le phutschajiptschenge pal leskero telschtaminipe, o Cavaljeti mindig latsche andar o drom te dschal dschanlahi. Vaj ov hohavlahi, hot ov andar sud Tirol al, taj kaj le te patschan, ov mindig poar alava andi italitiki tschib palal tschidlahi. „Pedar o cile berscha, ada erklerinipe upre likerahi taj bojd te me le patschajahi“, phenel ov adi. Bojd niko leskere kolegendar taj schoha nisaj dscheno dschanlahi, leskere Sinti-telschtaminipestar – taj te pedar o bibastale terdschijiptscha ande leskeri tschavengeri cajt.
Akan, bojd 90 berschenca, phentscha ov, hot pri garudi dschivipeskeri historija tel te pisinel kamla. Telal o anav „Auf der Flucht über den Balkan“ akan leskere palgondoliniptscha, jeke palal pisime alaveha la historikerkijatar Annette Leo, ande jek kenva angle paschlon. Read the rest of this entry »
September 9th, 2023 |
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Geschichte & Gedenken, Interview, Literatur & Bücher, dROMa (Magazin)
Aus dem dROMa-Archiv (51/2017):
Hörbuch: Der holländische Sinto Zoni Weisz erzählt seine Biografie
„Was auch passiert ist, was ich auch verloren habe“, sagt Zoni Weisz: „Ich bin ein sehr glücklicher Mensch.“ und das, obwohl seit seiner Kindheit ein schrecklicher Schatten über seinem Leben lag – seit dem 19. Mai 1944, als er als Siebenjähriger mitansehen musste, wie seine Sinti-Familie vom Lager Westerbork nach Auschwitz deportiert wurde.
Er selbst entging dem Transport, dank einem niederländischen Polizisten, der ihm im letzten Moment am Bahnsteig zur Flucht verhalf: „Wenn ich meinen Hut abnehme, musst du laufen, laufen!“, flüsterte ihm der Polizist zu. Und Zoni lief los und rettete sich in einen losrollenden Personenzug. In wechselnden Verstecken überstand er die folgenden Monate – in den Wäldern, bei Bauern, in einer Molkerei, in steter Angst vor den deutschen Patrouillen. Doch Zoni überlebte: „Die ganze Zeit“, sagt er, „war ein Engel auf meiner Schulter.“
Das alles erzählt der heute 80-Jährige ohne Skript, so direkt und anschaulich, dass man sich wünscht, diese Doppel-CD stünde in jeder Schulbibliothek. 120 Minuten lang berichtet Zoni Weisz von den Etappen seines Lebensweges: vom Kindheitsidyll im Pferdwagen, das mit dem deutschen Einmarsch ein jähes Ende fand; und vom „schwarzen Loch“, das folgte, als seine Familie verhaftet wurde. „Alles, was wichtig ist in deinem Leben, ist weg!“
Aber Zoni schaffte den Neubeginn: Bald nach der Befreiung kam er als Aushilfskraft bei einem Floristen unter und fand dort, zwischen Blumengestecken und -gebinden, seine Berufung. Unterbrochen nur von einem Militärdienst im Urwald von Surinam, arbeitete sich Zoni Weisz mit eiserner Disziplin nach oben, vom Lehrbub bis zum führenden Floristen seines Landes, dem 2002 sogar der Blumenschmuck der königlichen Hochzeit anvertraut wurde. Read the rest of this entry »
August 5th, 2023 |
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dROMa (Magazin)
Themenheft „Wege und Orte“ | Temakeri heftlina „Droma taj thana“
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Unter dem Heftmotto „Wege und Orte“ haben wir diesmal eine Reihe von Beiträgen für Sie zusammen&gestellt, in denen es stets um das Eine geht: das Ringen um Sichtbarkeit. Den Anfang macht ein Roma-Ort in Wien-Favoriten: Ein neuer Film erzählt, ausgehend von Aufnahmen von Karl Stojka, die vergessene Geschichte der „Wankostättn“, einem Lagerplatz, auf dem bis zur NS-Deportation zahlreiche Roma-Familien lebten. Gregor Stadlober hat sich mit der Filmemacherin Karin Berger unterhalten. Roman Urbaner skizziert Sloweniens Anläufe zu einer Roma-Kulturstraße, die – von „Roma Routes“ bis zu „RomHeritage“ – das Kulturerbe der Roma auch als ökonomische Chance definiert. Was sich auch in der Idee einer „Europäischen Roma-Hauptstadt“ widerspiegelt. Das hart erkämpfte Berliner Denkmal für die ermordeten Sinti und Roma ist neben Auschwitz der zentrale Gedenkort des Roma-Holocausts. Nun bedroht der Bau einer S-Bahn den Platz. Eine Lösung wurde zugesagt, doch das Misstrauen bleibt groß. Nicholas Potter berichtet aus Berlin. Zudem ergänzt eine Ausstellung seit kurzem das eigentliche Denkmal. Sie erinnert an einzelne NS-Opfer. Eines ist Adam, ein Kind aus dem Burgenland.
Telal o heftlinakero moto „droma taj thana“ jek redo pisiniptschendar tumenge khetan terdschartscham, ande save mindig vasch o jek dschal: o kejmpfinipe le dikipestar. O kesdipe kerel jek Romengero-than ande Betschi-Favoriten: Jek nevo film, ardschajipeha le uprelajiptschendar le Karl Stojkastar, i pobisterdi historija pedar i „Wankostättn“ phukal, jek than upre savo dschi usi NS-deportacija, but Romengere-familiji dschivnahi. O Gregor Stadlober la filmiskera keraschkijaha Karin Berger vakertscha. O Roman Urbaner phukal pedar o aunaschiptscha use jek Romengero-kulturakero poschtito andi Slovenija, savo – pe andar „Roma Routes“ dschi use „RomHeritage“ – o kulturakero palmukipe le Romendar te ojs virtschoftlichi schajipe sikal. So pe te ando gondo jeke „europitike Romengere-scheroskere forostar“ gledalosinel. Read the rest of this entry »
Juli 25th, 2023 |
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Romani, dROMa (Magazin)
O Caló – i tschib le Gitanojerendar
Avrijal sar ande but avre tschibtscha, save bejg taj ari ispidim ule, o Romani le Gitanojerendar na ulo putrim. Hatek andi Espanija ande jek nevi forma, ojs afka akardi keverimi tschib, prik dschivtscha.
Pal i thaneskeri tschib (espanitiki-, katalanischi-, baskischi tschib) andi Espanija afka jek baro khetan phandlipe le tschibtschendar dija: o espanitiko Caló, o Caló catalán andi Katalonija taj o Erromintxela ando Basken than. Andar i Espanija o Caló te ando Portugal (Calão), andi sud Francija taj andi Latajnamerika pelo, kaj ajgeni droma and tschalatscha.
Ada keripe, la visenschoft dschi adi fascinirinel; vaschoda, kaj ada ando glajchi koja, te ande avre riktschakere thana la Europatar – andi Bari Britanija vaj Skandinavija –, pe afka tel kheltscha. O akaripe la tschibtschakera visenschoftatar adalekse hi Pararomani. Adala tschibtscha hi, save pumari gramatikalischi strukturtscha upre den, lengere Romani-alava ham ande bare falati upre likeren: I gramatika taj o leksik (Romani-alava) andar mindenfelitike tschibtscha an.
Adi o aguno Caló, butvar tschak ande tschule falati meg angle al taj poar komentatortscha bojd naschado le diken. Ham ada te imar angle 200 berscha butscholahi, kada pumen o erschti – la romantikatar tradime – tschibtschakere forschertscha la barikana, afka phenda meripeskera tschibtschake le Gitanojerendar te interesirinel kesdinde. Read the rest of this entry »
Juli 18th, 2023 |
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Romani, dROMa (Magazin)
Das Caló – die Sprache der Gitanos
Im Gegensatz zu vielen anderen Sprachen, die bedrängt und verdrängt wurden, hat sich das Romani der Gitanos nicht einfach aufgelöst. Stattdessen hat es in Spanien in neuer Form, als sogenannte Mischsprache, überdauert.
Je nach Umgebungssprache (Spanisch, Katalanisch, Baskisch) entstand so in Spanien ein ganzer Strauß an Sprachen: das spanische Caló, das Caló catalán in Katalonien und das Erromintxela im Baskenland. Von Spanien aus gelangte das Caló auch nach Portugal (Calão), nach Südfrankreich und Lateinamerika, wo es eigene Wege einschlug.
Dieser Vorgang fasziniert die Wissenschaft bis heute; nicht zuletzt, weil er sich in ähnlicher Weise auch in anderen Randgebieten Europas, in Großbritannien oder Skandinavien, vollzog. Der Begriff der Sprachwissenschaft hierfür ist Pararomani. Das sind Sprachen, die zwar ihre alte grammatikalische Struktur aufgegeben, ihren Romani-Wortschatz aber in großen Teilen beibehalten haben: Grammatik und Lexik (Wortschatz) stammen aus unterschiedlichen Sprachen.
Heute ist das einstige Caló meist nur noch in Resten vorhanden und manche Kommentatoren sehen es bald völlig verschwinden. Aber das hieß es bereits vor 200 Jahren, als sich die ersten – von der Romantik inspirierten – Sprachforscher für die geheimnisvolle, vermeintlich sterbende Sprache der Gitanos zu interessieren begannen. Read the rest of this entry »
April 18th, 2023 |
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Geschichte & Gedenken, dROMa (Magazin)
Themenheft „Spanien“ | Temakeri heftlina „Espanija“
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Die Gitanos (oder Calé) in Spanien sind die größte Roma-Gruppe Westeuropas. Ihr kultureller Einfluss – vom Flamenco bis zur Umgangssprache – ist allgegenwärtig. In diesem Heft werfen wir einige, vor allem geschichtliche Schlaglichter auf diese Volksgruppe. Einige aktuelle Themen haben wir uns für eine zukünftige Ausgabe aufgespart. Zuallererst stellen wir Ihnen das „pueblo gitano“ in aller Kürze vor – Wissenswertes über einige berühmte Persönlichkeiten aus der Minderheit finden Sie übers Heft verteilt. Christoph Pleininger geht in seinem Beitrag der Frage nach, wie es den Gitanos während der Franco-Diktatur erging. Dazu hat er sich auch mit dem Gitano-Zeithistoriker Rafael Buhigas Jiménez unterhalten. Dem Avantgarde-Künstler und Antifaschisten Helios Gómez, der, nach Jahren im Kerker, 1956 verstarb, widmet sich ein Beitrag des Kunsthistorikers Daniel Díaz. Roman Urbaner hat recherchiert, wie es um die wenig bekannte alte Sprache der Gitanos, das Caló, bestellt ist (kurz: gar nicht gut, aber auch nicht völlig hoffnungslos). Und auf der Heftrückseite präsentieren wir Ihnen noch Noelia Cortés, eine junge literarische Stimme aus der Gitano-Community.
O Gitanojertscha (vaj Calé) andi Espanija i lek bareder Romengeri-grupn andi vest Europa hi. Lakero kultureli andfojinipe – usar o Flamenco dschi usi sako diveseskeri tschib – vidschik hi. Ande aja heftlina poar, butvar historijakere ududa upre aja flogoskeri grupn, tschidas. Poar aktujeli tematscha, jeke avre ardipeske upre amenge likertscham. Erschtivar, o „pueblo gitano“ ande jek harnipe angle tumenge terdscharas – dschanipe pedar poar prindscharde dschene andar o tschulipe, laken tumen ande aja heftlina. O Christoph Pleininger leskere pisinipeha le phutschajipeske papal dschal, sar le Gitanojerenge maschkar i Franco-diktatura gelo. Vaschoda, ov te le Gitanojengere-cajtakere historikeriha Rafael Buhigas Jiménez vakertscha. Read the rest of this entry »
Dezember 30th, 2022 |
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Internet & Blogothek, Rassismus & Menschenrechte, Recht & Gericht, dROMa (Magazin)
Roma-Freiwillige packen jetzt selber an
Sie wollen den Hass, der das Internet überwuchert, nicht mehr länger hinnehmen: Rund zwanzig junge Romnja und Roma haben sich in Tschechien zusammengefunden, um den Kampf gegen Hasskommentare selbst in die Hand zu nehmen. Nicht-Roma helfen mit.
Die Freiwilligen, meist Studierende, haben es sich zur Aufgabe gemacht, diskriminierende Äußerungen über ihre Minderheit zu dokumentievren und zu melden. Und so scrollen und klicken sie sich nun durch Internet-Plattformen und Soziale Medien, beobachten Facebook-Gruppen und überwachen Online-Foren.
Den ursprünglichen Plan, zugleich auch eine neue Monitoring-Gruppe in der Ukraine zu installieren, machte der Krieg zunichte. In Rumänien und Bulgarien hingegen ist im Frühjahr erfolgreich ein weiteres Projekt angelaufen. Auch dort werden Aktivisten aus den Roma-Gemeinschaften zwei Jahre lang, online und offline, Datenmaterial über Hate Speech zusammentragen.
Parallelaktion
Beide Initiativen entstanden unter dem gemeinsamen Dach von European Roma Rights Centre (ERRC) und Forum for Human Rights. Ähnliches hat man sich nun auch in der Slowakei vorgenommen. Für die Umsetzung holte man erfahrene Partnerorganisationen vor Ort (Romea in Tschechien bzw. RomaJust und EOA in Rumänien und Bulgarien) mit an Bord. Finanzielle Unterstützung kommt von der Stiftung EVZ in Deutschland.
Hier wie dort geht es um Monitoring und die Sicherung von Beweismaterial – und nicht zuletzt darum, die Kräfte von Freiwilligen und Juristen zu bündeln, um die Opfer von Hass und Hetze zu verteidigen. Die Rechtsexperten der Trägerorganisationen haben juristische Strategien zur Bekämpfung von Hassreden im Internet ausgearbeitet, die nun an konkreten Fällen getestet werden sollen. Die freiwilligen Roma arbeiten den Anwälten hierbei in die Hände, dokumentieren die Verstöße und schaffen so die Beweisgrundlage für rechtliche Schritte. Read the rest of this entry »
Dezember 19th, 2022 |
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dROMa (Magazin)
Themenheft „Lebenswege“ | Temakeri heftlina „Dschivipeskere droma“
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Die gesellschaftlichen Umstände bestimmen unsere Biografien. Zugleich aber sind Lebensgeschichten, und besonders auch jene von Roma, sehr oft bewegende Geschichten der Selbstbehauptung. Einige solcher Lebenswege haben wir in dieser Ausgabe versammelt. Den Anfang machen die Kindheitserinnerungen des bekannten Tenors Mirano Cavaljeti, der den Weltkrieg als deutscher Sinto am Balkan überlebte. Roman Urbaner stellt Ihnen das Buch vor, begleitet von einem Textauszug. Wie schwer es ehemaligen (Roma-)Heimkindern fällt, auf eigenen Beinen zu stehen, zeigt die tschechische Langzeitdoku „Leaving Beginnings Behind“, die im Herbst beim Roma-Filmfestival Ake Dikhea? in Berlin zu Gast war. Wir haben uns das Thema genauer angesehen. Jochen Harberg hat sich mit Andrei Schwartz über dessen Film „Europa Passage“ (zu sehen beim Dok.Fest München 2022) unterhalten, in dem er rumänische Notreisende bei ihrem Ringen um ein besseres Leben in Hamburg begleitet. Emmerich Gärtner-Horvath hat in Oberwart mit der ukrainischen Romni Ildiko Pap über ihre Flucht vor dem Krieg gesprochen. Und Vera Tönsfeldt hat Gianni Jovanovics Autobiografie „Ich, ein Kind der kleinen Mehrheit“ für Sie gelesen – die Geschichte einer geglückten Emanzipation als deutscher Rom und schwuler Mann.
O khetanipeskere situaciji, amare bijografiji ar keren. Andi glajchi cajt ham dschivipeskere historiji, taj barikane te odola le Romendar, butvar micinde historiji le ajgeni dschivipestar hi. Poar, adale dschivipeskere dromendar ande ada ardipe khetan kedijam. O kesdipe keren o tschavoripeskere palgondoliptscha le prindscharde tenoristar Mirano Cavaljeti, savo o themeskero haburi ojs nimtschko Sinto upro Balkan terdschivtscha. O Roman Urbaner, i kenva tumenge angle terdscharel, vodim tekstoskere falatenca. Read the rest of this entry »